Carles Puigdemont kehrt am Wochenende nach Belgien zurück
Am Wochenende will Carles Puigdemont Deutschland verlassen. Nach dem Ende des Auslieferungsverfahrens möchte er wieder nach Belgien zurückkehren.
Das Wichtigste in Kürze
- Carles Puigdemont will am Wochenende Deutschland verlassen und nach Belgien zurückkehren.
- Da der internationale Haftbefehl aufgehoben wurde, darf er sich wieder fast frei bewegen.
- Auch das Auslieferungsverfahren gegen den katalanischen Separatistenführer wurde beendet.
Nach dem Ende seines Auslieferungsverfahrens will der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont Deutschland in wenigen Tagen verlassen. Am Wochenende werde er nach Belgien zurückkehren, kündigte Puigdemont in Berlin an.
«Ich werde an diesem Wochenende nach Belgien zurückkehren», sagte Puigdemont vor Journalisten. Den internationalen Haftbefehl gegen Puigdemont hatte die spanische Justiz kürzlich aufgehoben, so dass der Katalane sich ausserhalb Spaniens nun wieder frei in Europa bewegen kann.
Seit Herbst 2017 im Exil
In einer Videobotschaft hatte Puigdemont daraufhin die sofortige Freilassung der anderen inhaftierten Kollegen in Spanien gefordert. Sie dürften nach dieser Entscheidung keine einzige Minute mehr in Haft bleiben, sagte er. Die katalanischen Separatisten rief er auf, «friedlich und demokratisch ihre Einheit zu bewahren».
Seitdem darf sich der katalanische Ex-Regionalpräsident in Europa frei bewegen. Nach Spanien selbst kann Puigdemont allerdings nicht zurückkehren, weil der nationale Haftbefehl gegen ihn weiter besteht.
Puigdemont hatte sich im Herbst 2017 im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien zunächst nach Brüssel abgesetzt. Bei der Rückfahrt von einer Skandinavienreise war er am 25. März in Schleswig-Holstein nahe der dänischen Grenze wegen eines europäischen Haftbefehls an einer Autobahnraststätte festgenommen worden. Der frühere Journalist kam damals kurzzeitig in ein Gefängnis in Neumünster, wurde aber später unter Auflagen auf freien Fuss gesetzt.
Leichte Entspannung
Inzwischen hat sich der Katalonien-Konflikt in Spanien zumindest etwas entspannt. Der neue sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez, der seine konservativen Vorgänger Mariano Rajoy am 1. Juni im Madrider Parlament mit einem Misstrauensvotum zu Fall brachte, nahm jüngst Verhandlungen mit dem separatistischen Regionalchef Quim Torra auf.
Torra bezeichnet Puigdemont allerdings weiterhin als «den legitimen» Regionalpräsidenten und beharrt auch auf dem Recht zur Selbstbestimmung Kataloniens.