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CDU-Politikerin Schipanski mit 79 Jahren gestorben

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Deutschland,

Die Thüringer CDU-Politikerin und frühere Bundespräsidentenkandidatin Dagmar Schipanski ist im Alter von 79 Jahren gestorben.

Fahne mit dem Logo der CDU
Fahne mit dem Logo der CDU - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Thüringerin unterlag 1999 Rau bei Bundespräsidentenwahl.

Die Bundespartei würdigte sie am Freitag als «überzeugte Christdemokratin und einen grossartigen Menschen». «Ihr Herzensthema war die Vollendung der deutschen Einheit», sagte CDU-Chef Friedrich Merz zum Beginn des Bundesparteitags in Hannover. Die Thüringer CDU erklärte, Schipanski sei «nicht nur eine grossartige Wissenschaftlerin, sondern auch eine engagierte Politikerin» gewesen.

Die gebürtige Thüringerin folgte in der DDR ihrer naturwissenschaftlichen Berufung, bevor sie sich nach der Wende zusätzlich in der Politik engagierte. Schipanski studierte in den 60er Jahren Angewandte Physik und beschäftigte sich an der Technischen Hochschule Ilmenau später mit Grundlagenforschung zu Halbleiterbauelementen. Da sie sich einem Eintritt in die SED verweigerte, blieb der hochtalentierter Wissenschaftlerin trotz Promotion und Habilitation jahrzehntelang ein Karrieresprung verwehrt.

Erst nach der Wiedervereinigung ging es für sie steil nach oben: 1990 erhielt Schipanski eine Professur in Ilmenau, 1995 wurde sie zur bundesweit ersten weiblichen Rektorin einer Technischen Universität ernannt. Ein Jahr darauf schaffte sie erneut ein Novum - als erste Frau stand sie an der Spitze des Wissenschaftsrats der Bundesrepublik. Dieses Amt bekleidete sie zwei Jahre lang.

Nach ihrer Niederlage bei der Bundespräsidentenwahl im Jahr 1999, bei der sie von CDU und CSU für das höchste Staatsamt nominiert worden war und dem damaligen SPD-Kandidaten Johannes Rau klar unterlag, widmete sie sich wieder ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Noch 1999 wurde die damals noch parteilose Schipanski Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Thüringen. Im Jahr 2000 trat sie in die CDU ein und wurde kurz darauf auch Mitglied im CDU-Präsidium. Auch dem CDU-Bundesvorstand gehörte sie an.

Nach dem Rücktritt des Thüringer Ministerpräsidenten Bernhard Vogel im Jahr 2003 blieb Schipanski zunächst auch unter dessen Nachfolger Dieter Althaus (beide CDU) im Kabinett. 2004 schied sie aus und übernahm das Amt der Landtagspräsidentin, das sie bis 2009 ausübte.

Thüringens CDU-Fraktionschef Mario Voigt würdigte Schipanski als «eine leidenschaftliche Kämpferin für Freiheit und Unabhängigkeit, die Zeit ihres Lebens mit voller Kraft in den Diensten der Wissenschaft und der Bildung stand». Der CDU-Landesvorsitzende Christian Hirte erklärte, Schipanski «war von ausgesprochenem Mut und Willen, hat sich von ihrem Weg nie abbringen lassen».

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) erklärte, Thüringen und die gesamte Bundesrepublik verliere «nicht nur eine energische Streiterin für die Vollendung der Deutschen Einheit, sondern ebenso eine echte Pionierin». Landtagspräsidentin Birgit Pommer (Linke) nannte Schipanski «eine starke Frau, die laut und mutig für die Demokratie sprach».

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