China begrüsst Ausschluss von Demokratieaktivist Wong von Hongkong-Wahlen
Der Hongkonger Demokratieaktivist Joshua Wong darf nicht an den bevorstehenden Wahlen in Hongkong kandidieren. China begrüsst den geplanten Ausschluss.
Das Wichtigste in Kürze
- Joshua Wong wurde eine Kandidatur an den Hongkong-Wahlen verweigert.
- China unterstützt diesen Entscheid der Hongkonger Wahlbehörde.
Die Hongkonger Wahlbehörde hatte am Dienstag Wongs Nominierung für die Kommunalwahl im November als ungültig eingestuft und ihm als einzigem Kandidaten eine Kandidatur verweigert. China begrüsst diesen Ausschluss.
Wong sei «einer der Hauptschuldigen», die das Prinzip «ein Land – zwei Systeme» infrage stellten, erklärte der chinesische Regierungsvertreter Yang Guang am Mittwoch. Der Aktivist sei «wiederholt vor ausländischen Mächten zu Boden gekrochen, um für Mitgefühl und Einmischung zu betteln».
Wong hält Entscheidung für «Zensur»
Wong sprach nach der Entscheidung von «Zensur» sowie einer «politischen Aussiebung» und warf der Hongkonger Regierung vor, «eine von Peking weitergereichte politische Mission» zu führen. Er werde seiner politischen Rechte beraubt, kritisierte der 22-Jährige.
Wong und seine Partei Demosisto hatten bislang bestritten, die Unabhängigkeit Hongkongs zu unterstützen. Stattdessen befürworten sie nach eigenen Angaben eine «Selbstbestimmung» Hongkongs sowie ein Referendum, in dem die Hongkonger Bevölkerung entscheiden könne, wie sie regiert werden wolle.
Die frühere britische Kronkolonie wird seit rund fünf Monaten von Massenprotesten erschüttert. Die Demonstrationen in der Finanzmetropole hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China ermöglichen sollte.
Mittlerweile richten sie sich generell gegen die pro-chinesische Führung in Hongkong und die Einschränkung der Demokratie.
Wong ist einer der prominentesten Demokratieaktivisten Hongkongs. Er wurde 2014 durch die «Regenschirm»-Protestbewegung bekannt.