Chinas Präsident Xi empfängt ausländische Vertreter zu üppigem Bankett
Das Wichtigste in Kürze
- Erster diplomatischer Empfang seit rund zwei Jahren - Einzelgespräche mit Politikern.
Es war der erste diplomatische Empfang seit rund zwei Jahren. Am Rande des Banketts empfing Xi mehrere Politiker zu Einzelgesprächen. Unter anderem lobte er dabei das harte Vorgehen des kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew gegen die regierungskritischen Proteste Anfang Januar.
Xi hatte aufgrund der Corona-Pandemie gut zwei Jahre lang keine politischen Vertreter persönlich getroffen. Am Samstag versammelten sich Dutzende Teilnehmer in der Grossen Halle des Volkes zu einem Festmahl mit musikalischen Darbietungen und einer Ausstellung von traditionellem Kunsthandwerk, wie staatliche chinesische Medien berichteten.
Laut dem offiziellen Protokoll der Veranstaltung hielt Xi eine Rede, in der er die Anwesenden aufforderte, «gemeinsam für eine Welt des dauerhaften Friedens zu arbeiten». Offizielle Fotos zeigten eine pompöse Banketttafel, in deren Mitte eine Miniatur-Winterlandschaft zu sehen war.
Unter anderem WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, Russlands Präsident Wladimir Putin und Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman standen auf der Gästeliste. Auch der kasachische Präsident Tokajew, Pakistans Regierungschef Imran Khan und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi nahmen teil. Eine Handvoll Staatsoberhäupter aus Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum waren ebenfalls eingeladen, wie chinesische Staatsmedien berichteten.
Am Rande des Banketts führte Xi Einzelgespräche mit hochrangigen Politikern. Er bekräftigte dabei seine Unterstützung für den kasachischen Präsidenten Tokajew, wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete. Kasachstan war Anfang Januar von heftigen regierungskritischen Protesten erschüttert worden.
Peking lobte den Angaben zufolge Tokajews «hartes Vorgehen» gegen die Demonstranten. Der kasachische Staatschef hatte den Sicherheitskräften unter anderem einen Schiessbefehl erteilt. China sei bereit, «Kasachstan bei der Aufrechterhaltung der Stabilität zu helfen», sagte Xi laut einem Bericht.
Am Freitag hatte der chinesische Präsident bereits einen sicherheitspolitischen Schulterschluss mit seinem «alten Freund» Putin vollzogen. Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitagabend empfing er weitere ausländische Gäste.
Eine Reihe westlicher Länder, darunter die USA, Grossbritannien, Kanada, Australien und Dänemark haben aus Protest gegen Menschenrechtsverletzungen durch Peking einen diplomatischen Boykott der Spiele verkündet.