Chrystia Freeland in Alberta verbal attackiert

Kaspar Schwarzenbach
Kaspar Schwarzenbach

Kanada,

Die stellvertretende Premierministerin von Kanada Chrystia Freeland wurde in Grande Prairie in der kanadischen Provinz Alberta Opfer eines verbalen Angriffs.

Chrystia Freeland
Chrystia Freeland wurde in Alberta verbal attackiert. Der linken Finanzministerin weht seit dem knallharten Vorgehen gegen die Trucker-Blockaden viel Kritik entgegen. Das Bild zeigt die Kanadierin bei einer Feier nach der Wiederwahl im Oktober 2019. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die stellvertretende Premierministerin von Kanada wurde am Freitag verbal attackiert.
  • In einem Tweet betont sie, dass niemand eingeschüchtert und bedroht werden sollte.
  • Das Sicherheitsministerium überprüft jetzt die relevanten Sicherheitsprotokolle.

Chrystia Freeland, die stellvertretende Premierministerin von Kanada, wurde am Freitag in Grande Prairie von einem verärgerten Wähler verbal attackiert. «Was zum Teufel machst du in Alberta? Du verdammte Verräterin! Verdammte Schlampe, verschwinde aus dieser Provinz!»

Die exakte Wortwahl des Mannes war im Originalton sogar noch weitaus unhöflicher. Wie auf einem Video in den sozialen Medien zu sehen ist, fügte eine zweite Person überdies noch hinzu: «Du gehörst nicht hier hin!»

Der Kanadierin weht seit dem knallharten Vorgehen gegen die Trucker-Proteste viel Kritik aus der Provinz entgegen. Einige Social-Media-Nutzer entschuldigten den unnötigen Angriff denn auch mit ihrer Politik während der Corona-Pandemie. Gleichermassen wurde die Angelegenheit von zahlreichen kanadischen Politikerinnen und Prominenten aufs Schärfste verurteilt.

Auch Chrystia Freeland äussert sich zu der Episode

Im Anschluss an das ungemütliche Aufeinandertreffen verarbeitete Chrystia Freeland die Episode denn auch prompt in einem Tweet. «Ich bin stolz darauf, aus Alberta zu sein.»

Die Finanzministerin fügte hinzu: «Ich werde auch in Zukunft zurückkommen. Alberta ist meine Heimat und ich werde mich weiterhin mit Menschen aus dieser grossartigen Provinz treffen. Was gestern passiert ist, ist falsch! Niemand sollte jemals mit Drohungen und Einschüchterungen konfrontiert werden.»

Gemäss der kanadischen Tageszeitung «The Globe and Mail» hat der Minister für öffentliche Sicherheit in der Angelegenheit eine Untersuchung eingeleitet. Demnach überprüfe die Regierung derzeit, ob die Sicherheitsprotokolle für Politiker und Politikerinnen verschärft werden müssten. Der Minister für öffentliche Sicherheit bezeichnete die Episode als eine «Gefahr für die Demokratie.»

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