Das antike Rom war ein Schmelztiegel von Einwanderern

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USA,

Anhand des Erbguts von tausende Jahre alten Knochen haben Forscher die Geschichte Roms nun auch genetisch rekonstruieren können: Die Erbgutanalyse von 127 Skeletten ergab, dass das antike Rom ein Schmelztiegel von Einwanderern vor allem aus dem östlichen Mittelmeerraum und dem Nahen Osten war.

Das Forum romanum in Rom
Das Forum romanum in Rom - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Erbgutanalyse von Skeletten gibt Rückschlüsse auf Herkunft der Römer.

«Die Vielfalt war absolut überwältigend», schreiben die Wissenschaftler in dem am Donnerstag in der Fachzeitschrift «Science» veröffentlichten Artikel.

Neue Techniken der DNA-Analyse hätten es ermöglicht, Bevölkerungsübergänge über die Jahrtausende hinweg zu rekonstruieren und damit auch den Aufstieg Roms genetisch nachzuzeichnen, schreiben die Autoren der Studie, darunter italienische Forscher und Wissenschaftler der renommierten US-Universität Stanford. «Die Leute mögen denken, dass das Ausmass der Migration, das wir heute sehen, ein neues Phänomen ist», sagte Jonathan Pritchard, ein Stanford-Genetiker, dem «Science»-Magazin. «Aber diese alte DNA zeigt, dass sich die Menschen schon seit langem stark vermischen.»

Die ältesten analysierten Skelette sind die von drei Jägern und Sammlern, die etwa 10.000 bis 7000 Jahre vor Christus lebten. Damals sahen diese «Italiener» noch aus wie die Menschen nördlich der Alpen. Mit dem Aufkommen der Landwirtschaft und Viehzucht in der Jungsteinzeit kamen Bauern aus Anatolien (der heutigen Türkei) nach Europa.

Im Zeitraum 900 bis 200 Jahre vor Christus entwickelte sich Rom dann zu einer Grossstadt: Die Einwanderung nahm zu, die Bevölkerung wuchs. Genome aus dieser Zeit zeigen, dass Menschen aus dem Nahen Osten und Nordafrika in Rom lebten.

Dann wurde Rom die Hauptstadt eines Reiches von 50 bis 90 Millionen Menschen und hatte selbst eine Million Einwohner. Die Ethnien änderten sich dramatisch, wobei eine grosse Mehrheit aus dem östlichen Mittelmeerraum kam. Die Wissenschaftler stellten fest, dass nur «sehr wenige Individuen» aus Westeuropa stammten. Die Menschen ähnelten der heutigen mediterranen Bevölkerung, also den Griechen, Maltesern, Zyprern und Syrern.

Die Vielfalt nahm nach dem Umzug der Hauptstadt nach Konstantinopel (das heutige Istanbul) im Jahr 330 und der Teilung des Reiches ab. Es folgte der Niedergang des Römischen Reiches. Ab dem Mittelalter glichen die Römer dann wieder mehr den übrigen Europäern.

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