Deepfake: Neue App Zao begeistert China
In China sorgt zurzeit eine Deepfake App für ganz viel Unterhaltung. Ganz sorgenfrei ist ihre Benutzung aber nicht.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Deepfake-App Zao projiziert Porträtfotos auf Gesichter von Personen in Videoclips.
- Es gibt zahlreiche Bedenken hinsichtlich Privatsphäre, Datenschutz und Fake News.
Kaum auf dem Markt ist die Deepfake-App Zao bereits die am häufigsten heruntergeladene Gratis-App in China. Vergangenen Freitag wurde die App eingeführt, die in wenigen Sekunden User-Porträts glaubwürdig in verschiedene Spielfilmszenen oder Musikvideos einbaut.
Was spassig aussieht, löst grosses Bedenken aus. Eine kontroverse Klausel der Nutzerbedingungen von Zao sorgte für grosses Empören. Der zufolge gehörten die Rechte an den mit der App erstellten Inhalten nicht dem Nutzer, sondern der Deepfake-App. Mittlerweile ist die umstrittene Passage aus den Nutzerbedingungen entfernt worden.
Nicht zu spassen mit Deepfake
Deepfake setzt sich aus «Deep Learning» und «Fake» zusammen. Der Begriff umschreibt die Möglichkeit, Bilder und Töne mittels KI-geschützter Software realitätsnah zu fälschen. Kritiker befürchten, dass die per Deepfake-App generierten Selfies zu kriminellen Zwecken verwendet werden könnten.
Zum Beispiel, um biometrische Absicherungen wie Gesichtserkennungstechnologien zu überwinden. Dieses Risiko scheint im Fall von Zao aber noch eher klein. Momentan lassen sich nur von der App vorgegebene Videos bearbeiten.

Angst vor Manipulation
Weiter besteht aber die Gefahr, dass solche Aufnahmen in Zukunft auch zur Verbreitung von Fake News verwendet werden könnten. Nach dem Fake-Video von Barack Obama ist mittlerweile bekannt, wie schnell ein digitaler Gesichtsaustausch machbar ist.
Die zahlreichen Bedenken haben schon ihre ersten Spuren hinterlassen. Laut «Techcrunch» soll der Zugang zur Seite der Deepfake-App bereits wieder gesperrt worden sein. Dadurch können weder Download-Links zur App verbreitet noch die App direkt heruntergeladen werden.