Downing Street dementiert Einflussnahme auf «Partygate»-Bericht
Das Wichtigste in Kürze
- Die Downing Street soll im «Partygate»-Skandal Druck auf Sue Gray ausgeübt haben.
- Ziel: Der Bericht der Spitzenbeamtin sollte abgeschwächt werden.
- Die Regierung weist die Vorwürfe zurück.
Die britische Regierung hat den Vorwurf zurückgewiesen, auf eine Abschwächung des «Partygate»-Berichts der Spitzenbeamtin Sue Gray gedrängt zu haben.
Die «Sunday Times» berichtete zuvor am Sonntag unter Berufung auf Insiderquellen: Der Downing-Street-Stabschef habe kurz vor der Veröffentlichung darauf hingewirkt, dass gewisse Namen zu bestimmten Partys nicht veröffentlicht werden. Gleiches gilt für weitere Details und Nachrichten.
Der Zeitung zufolge tat er dies in einigen Fällen mit Erfolg. Die Beamtin soll jedoch in entscheidenden Punkten auf ihrer Version beharrt haben.
Opposition will Offenlegung der Kommunikation
«Jeder, der in Downing Street 10 gearbeitet hat, kennt Sue Gray gut genug, um zu wissen, dass das nicht funktioniert.» Dies sagte Minister Brandon Lewis am Sonntag dem Sender «Sky News».
Er sei sich absolut sicher, dass kein Druck auf die Beamtin ausgeübt worden sei. Auch die Downing Street selbst hatte dies der Nachrichtenagentur PA zufolge zuvor bereits zurückgewiesen. Oppositionspolitiker forderten, die gesamte Kommunikation zwischen Downing Street und Sue Gray offenzulegen.
Grays Bericht hatte die schon vor Monaten bekannt gewordenen Partys untersucht, die während der Corona-Lockdowns im britischen Regierungssitz gefeiert wurden. Gray warf den Verantwortlichen Regelbrüche und schweres Führungsversagen vor und forderte Konsequenzen. Etliche Details warfen erneut ein beschämendes Licht auf den damals in der Downing Street vorherrschenden Pandemie-Alltag. Dazu gehören die schlechte Behandlung von Putzkräften sowie exzessiver Alkoholkonsum samt Rotweinflecken an den Wänden