Johnson verliert Unterstützung weiterer Abgeordneter

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Grossbritannien,

Gestern wurde der Bericht über die «Partygate»-Affäre des britischen Premiers Boris Johnson veröffentlich. Einige Parteikollegen kehren ihm nun den Rücken.

Boris Johnson
Der britische Premierminister Boris Johnson. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson hat während Corona an verbotenen Lockdown-Partys teilgenommen.
  • Auch nach der Veröffentlichung des Berichts über «Partygate» will er nicht zurücktreten.
  • Immer mehr Parteikollegen wenden sich nun von ihm ab.

Nach der Veröffentlichung des Berichts über verbotene Lockdown-Partys während der Corona-Pandemie haben weitere konservative Abgeordnete dem britischen Premierminister Boris Johnson das Vertrauen entzogen.

Johnsons Behauptung, er habe von den Feiern im Regierungssitz Downing Street nichts mitbekommen, sei «einfach nicht glaubhaft», erklärte der Abgeordnete John Baron.

Auch der Abgeordnete David Simmonds forderte den konservativen Regierungschef zum Rücktritt auf. Zuvor hatte bereits der Abgeordnete Julian Sturdy Johnson seine Unterstützung entzogen. Die Zahl der parteiinternen Gegner stieg damit auf 18.

Johnson scheint noch sicher

Noch scheint Johnson verhältnismässig sicher: Um eine Misstrauensabstimmung in der Fraktion seiner eigenen Tory-Partei auszulösen, müssen ihm 54 konservative Abgeordnete das Vertrauen entziehen. Johnson hatte sich nach der Veröffentlichung des vollständigen Berichts am Mittwoch entschuldigt. Einen Rücktritt schloss er aus.

Johnson war von der Polizei zuvor schon wegen der Teilnahme an einer Feier zu seinem Geburtstag mit einer Strafe belegt worden. Er muss sich jedoch noch einer parlamentarischen Untersuchung zu der Frage stellen, ob er das Parlament belogen hat. Er hatte lange abgestritten, dass es illegale Feiern gab.

Sollte Boris Johnson zurücktreten?

Insgesamt wurden in der «Partygate»-Affäre wegen verschiedener Treffen 127 Strafbefehle verteilt. In dem Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray werden der Regierung deshalb schwere Vorwürfe gemacht. Die Treffen hätten «nicht zugelassen werden dürfen», heisst es dort.

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