Ecuadors Präsident verschiebt wegen sozialer Unruhen Reise nach Deutschland
Der ecuadorianische Präsident Lenín Moreno hat wegen heftiger innenpolitischer Unruhen eine Reise nach Deutschland verschoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Moreno verhängte in südamerikanischem Land für 60 Tage den Ausnahmezustand.
Der Bundesregierung sei mitgeteilt worden, dass Moreno wegen der «aktuellen Lage» lieber in Ecuador bleiben wolle, teilte Aussenminister José Valencia am Samstag (Ortszeit) mit.
Moreno hätte am kommenden Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und am Donnerstag mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin zusammenkommen sollen. Der Besuch werde zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, sagte Valencia.
Moreno hatte am Donnerstag für 60 Tage den Ausnahmezustand über Ecuador verhängt. Die sozialen Unruhen der vergangenen Tage entzündeten sich vor allem an einem drastischen Anstieg der Treibstoffpreise.
Die Demonstranten machen Moreno für den Anstieg der Preise verantwortlich, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgeschlossen hatte. Ecuador sicherte sich damit IWF-Kredite im Umfang von 4,2 Milliarden Dollar (gut 3,8 Milliarden Euro).
Bei den Kundgebungen und Strassenblockaden wurden nach Regierungsangaben 59 Polizisten verletzt. Die Sicherheitskräfte nahmen 379 Teilnehmer der Proteste fest. Auf der Seite der Demonstranten gab es nach amtlichen Angaben 14 Verletzte.