Ende der Zeitumstellung in der EU noch nicht in Sicht
Die Zeitumstellung wird abgeschafft, das ist sicher. Aber wann und wie, das wird noch eine Weile unklar sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Gespräche zur Abschaffung der Zeitumstellung in der EU verschieben sich.
- Wegen der Europawahl im Mai ist das Thema erstmal Nebensache.
Die EU wird die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit voraussichtlich nicht schon im kommenden Jahr abschaffen. Dies sei zwar «theoretisch noch möglich, aber praktisch unwahrscheinlich», sagten EU-Diplomaten heute Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Einige Mitgliedstaaten seien dagegen, andere wollten mehr Zeit für die Umstellung und manche hätten noch gar keine Position zu der Frage. Im Gespräch ist nun 2021 als möglicher Termin für die Abschaffung.
Die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichteten, der Plan der Kommission für ein Ende der Zeitumstellung im kommenden Jahr sei bereits gescheitert. Denn dafür müssten die zuständigen Verkehrsminister bei ihrem Treffen am Montag in Brüssel grünes Licht geben müssen, was aber nicht erfolgen werde.
Zeitumstellung erstmal Nebensache
Die EU-Kommission hatte im September vorgeschlagen, am 31. März 2019 die Uhren letztmalig EU-weit auf Sommerzeit umzustellen. Beim nächsten Termin am 27. Oktober 2019 würde jeder Mitgliedstaat dann für sich entscheiden, ob er dauerhaft bei Sommerzeit oder Winterzeit bleibt.
Bis Ende März werde die EU dazu keine Entscheidung treffen können, hiess es von Diplomaten. Denn es gebe weder eine einheitliche Position der Mitgliedstaaten noch eine abgestimmte mit dem Europaparlament. Wegen der Europawahlen im Mai werde sich dieses vor September kaum mit der Frage befassen können, hiess es weiter. Damit sei ein Beschluss zum Ende der Umstellung schon 2019 nicht wahrscheinlich.
Anlass des Kommissionsvorschlags war eine Online-Umfrage. An ihr hatten sich 4,6 Millionen Menschen beteiligt, darunter 3,1 Millionen aus Deutschland. 84 Prozent der Teilnehmer sprachen sich gegen die Zeitumstellung aus. Dass die EU-Kommission auf Basis der nicht repräsentativen Erhebung mit vor allem deutscher Beteiligung gleich einen Änderungsvorschlag vorlegte, stiess bei mehreren Mitgliedstaaten auf Unverständnis.