Erfolg für Trump: Anklage gibt grosse Strafverfahren auf

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USA,

Grosser Erfolg für Donald Trump: Die US-Staatsanwaltschaft stellt zwei grosse Strafverfahren gegen ihn ein.

dpatopbilder - Donald Trump, ehemaliger Präsident der USA, erzielte einen juristischen Erfolg bei der Wahlzettelklage in Michigan. (Archivbild) Foto: Charlie Neibergall/AP
Die US-Staatsanwaltschaft hat entschieden, die beiden bedeutenden Strafverfahren auf Bundesebene gegen den republikanischen Politiker Donald Trump einzustellen. (Archivbild) - sda - Keystone/AP/Charlie Neibergall

Das Wichtigste in Kürze

  • Die US-Staatsanwaltschaft beendet zwei Strafverfahren gegen Trump.
  • Sein Team feiert dies als «Sieg der Rechtsstaatlichkeit».
  • Die Verfahren in Georgia und New York bleiben bestehen.

Grosser Erfolg für Donald Trump kurz vor seinem Einzug ins Weisse Haus: Die US-Staatsanwaltschaft gibt die beiden grossen Strafverfahren auf Bundesebene gegen den Republikaner auf. Sonderermittler Jack Smith beantragte die Einstellung des Verfahrens wegen versuchten Wahlbetrugs in der US-Hauptstadt Washington. Gleichzeitig zog er seine Berufung gegen die Einstellung des Strafverfahrens in der Dokumenten-Affäre im US-Bundesstaat Florida zurück.

Mit der Entscheidung ist das Justizministerium Trump wohl nur zuvorgekommen. Weil es sich um Verfahren auf Bundesebene handelt, hätte der designierte US-Präsident die Ermittlungen nach Amtsantritt wohl ohnehin gestoppt. Es ist offen, ob die Verfahren nach Trumps Amtszeit wiederaufgenommen werden.

Verfolgst du die Strafverfahren gegen Trump?

Smith begründete die Entscheidungen mit der Gepflogenheit, dass das Justizministerium nicht gegen amtierende Präsidenten vorgehe. Trump zieht im Januar ins Weisse Haus ein – er hatte bei der Präsidentenwahl gegen die Demokratin Kamala Harris gewonnen.

Ein «grosser Sieg» für Rechtsstaatlichkeit

Trumps Sprecher bezeichnete das vorläufige Ende der Verfahren als «einen grossen Sieg für die Rechtsstaatlichkeit». Die Verfahren selbst bezeichnete er erneut als «unrechtmässig». Das amerikanische Volk fordere «ein sofortiges Ende der politischen Instrumentalisierung» des Justizsystems. Experten halten es auch für möglich, dass sich Trump selbst begnadigen könnte – welche langfristigen Folgen dies hätte, ist unklar.

Trump vor Gericht
Die US-Staatsanwaltschaft beendet zwei Strafverfahren gegen Trump. - Mark Peterson/Pool New York Magazine/AP/dpa

Trump war im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug und dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 angeklagt worden. Es handelte sich um die schwerwiegendsten Vorwürfe gegen den 78-Jährigen.

Im Falle einer Verurteilung hätte ihm eine jahrzehntelange Haftstrafe gedroht. Smith überarbeitete die Anklage im Sommer, nachdem das Oberste Gericht US-Präsidenten weitreichende Immunität für Amtshandlungen bescheinigt hatte.

Die Regierungsposition bleibt unverändert

«Die Position der Regierung zur Begründetheit der Strafverfolgung des Angeklagten hat sich nicht geändert. Aber die Umstände haben sich geändert», heisst es im Antragsschreiben. Die Staatsanwaltschaft betont, die Entscheidung habe keine inhaltlichen Gründe. Sie lässt sich allerdings die Möglichkeit offen, erneut Anklage zu erheben, sobald der Republikaner nicht mehr Präsident ist.

Im US-Bundesstaat Florida wurde Trump beschuldigt, sensible Informationen aus seiner Amtszeit als Präsident gesetzeswidrig in privaten Räumen aufbewahrt zu haben. Die zuständige Richterin in Florida, die einst von Trump ernannt worden war, hat das Verfahren im Sommer eingestellt.

Trump spricht von «Hexenjagd»

Sonderermittler Smith legte dagegen zunächst Berufung ein – davon nahm er nun Abstand. Allerdings will Smith weiter gegen zwei Mitangeklagte vorgehen: Trumps Assistenten Walt Nauta und Anwalt Carlos De Oliveira.

Es hatte sich bereits angedeutet, dass Smith die Verfahren gegen Trump nicht weiter verfolgen wird. Trump hat die Ermittlungen gegen ihn immer als politische Verfolgung bezeichnet und sprach von einer «Hexenjagd». Trump wurde nach seiner ersten Amtszeit mehrfach strafrechtlich angeklagt.

Donald Trump
Die US-Staatsanwaltschaft beendet zwei Strafverfahren gegen Trump. (Archivbild) Evan Vucci/AP/dpa - dpa

Neben den Verfahren in Washington und Florida wurde Trump im Schweigegeld-Prozess auf Ebene des Bundesstaats in New York schuldig gesprochen. Die Verkündung der Strafe wurde vergangene Woche auf unbestimmte Zeit verschoben.

Auch im Bundesstaat Georgia geht die Justiz gegen ihn vor – das Verfahren ist aber aktuell wegen juristischer Winkelzüge lahmgelegt. Einst sah es so aus, als würde Trump wegen der zahlreichen Ermittlungen gegen ihn das Wahljahr massgeblich im Gericht verbringen. Doch mit juristischen Kniffen schafften es Trumps Anwälte, die Verfahren zu blockieren.

Kommentare

User #4670 (nicht angemeldet)

Trumps ehemaliger Justizminister Bill Barr sagte im Juni gegenüber CBS: „Er ist ein vollkommener Narzisst. Und er verhält sich ständig rücksichtslos. Er wird seine eigenen Interessen und die Befriedigung seines Egos immer über alles andere stellen, einschließlich der Interessen des Landes. Unser Land kann für einen so gestörten Mann keine Therapiesitzung sein.“

User #4670 (nicht angemeldet)

.. ein weiterer Freuds her Versprecher, Diktatur Nur für einen Tag. ... auch dies würde ich alls vollmundige Lüge bzw. Manipulation verortet, eben als Freudsche Versprecher. Freudsche Versprecher sind solche, bei denen eine psychische Motivation angenommen wird, ein „Sinn“, wie es bei Freud heißt, um eine Abgrenzung gegen die Urteile „Zufall“ oder „physiologischer Hintergrund“ als Ursache solcher (Fehl- oder richtigen) Leistungen vorzunehmen. An dieser Bestimmung wird zugleich die Bandbreite des Problemfeldes deutlich: Einerseits handelt es sich um ein Phänomen. Das heißt: Es ist für den Sprecher mindestens potentiell erkennbar, dass seinen Zuhörern etwas zu Ohren kam, was so nicht bewusst beabsichtigt gewesen war; in einer empirischen Untersuchung wurde allerdings festgestellt, dass ein Großteil der in natürlichen Gesprächssituationen vorkommenden Versprecher unbemerkt bleibt, auch wenn trainierte Personen aufgefordert werden, solche festzuhalten.

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