EU

EU-Innenminister wollen verstärkten Kampf gegen Terror ankündigen

AFP
AFP

Belgien,

Nach den jüngsten Anschlägen in Europa wollen die EU-Staaten einen verstärkten Kampf gegen gewaltsamen Extremismus ankündigen.

Gedenkstätte für Anschlagsopfer in Wien
Gedenkstätte für Anschlagsopfer in Wien - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Innenminister halten am Freitag eine Video-Konferenz zu den jüngsten Geschehnissen.
  • Besserer Informationsaustausch und stärkerer Kampf gegen Radikalisierung wird gefordert.
  • Emmanuel Maccron hatte im Oktober schon strengere Regeln für den Schengenraum verlangt.

EU-Innenminister verlangen ein Vorgehen gegen «diesen barbarischen Terror – mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln». Dies, in einer Erklärung für die Video-Konferenz der Innenminister am Freitag, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Gefordert werden insbesondere ein besserer Informationsaustausch über Gefährder. Wie auch mehr Möglichkeiten zur digitalen Beweissicherung und ein stärkerer Kampf gegen Radikalisierung.

Ausdrücklich verwiesen wird in der neunseitigen Erklärung auf die jüngsten islamistischen Gewalttaten in Frankreich, im österreichischen Wien und in Dresden. Die Minister verurteilen diese «auf das Schärfste».

in Wien
Polizisten sind im Bereich des Tatorts einer Terror-Attacke in Wien im Einsatz. - dpa

Die Taten verdeutlichen demnach «das Ausmass der Bedrohung, der wir durch alle Formen von Terrorismus ausgesetzt sind», heisst es weiter. «Nur zusammen können wir die Terroristen und ihre Unterstützer stoppen.» Die «transnationale Natur terroristischer Netzwerke» habe gezeigt, «in welchem Masse Massnahmen auf europäischer Ebene wichtig und notwendig sind».

«Verstärkung der Sicherheit» im Schengenraum

Die Erklärung fordert auch eine «Verstärkung der Sicherheit» im Schengenraum, in dem Reisen ohne Grenzkontrollen in Europa möglich ist. Die Sicherheitsbehörden müssten wissen, wer in den Schengenraum einreise, heisst es. Die Kontrolle an den EU-Aussengrenzen müsse dazu verschärft werden und die Zusammenarbeit mit Drittstaaten über terroristische Bedrohungen verstärkt werden.

nizza
Portraits der drei Opfer von Nizza. - POOL/AFP

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach dem Anschlag von Nizza schärfere Regeln für den Schengenraum verlangt. In der südfranzösischen Stadt ermordete ein Attentäter Ende Oktober zwei Frauen und einen Mann in einer Basilika mit einem Messer. Der mutmassliche Täter war aus Tunesien nach Italien eingereist und von dort nach Frankreich gelangt.

Enthauptung in Paris zeigt Wichtigkeit des Kampfs gegen Terror-Propaganda

Die brutale Ermordung des französischen Lehrers Samuel Paty zeige darüber hinaus erneut, «wie wichtig der Kampf gegen illegale Inhalte sei. Darunter fallen auch Terror-Propaganda, Hass-Reden und Desinformation», dies im Internet und in sozialen Netzwerken. So heisst es in der Erklärung weiter.

Paty war Mitte Oktober in einem Pariser Vorort von einem mutmasslichen Islamisten enthauptet worden. Dies, nachdem er im Unterricht Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte. Zuvor war im Internet gegen den Lehrer gehetzt worden.

Macron
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Sarg des ermordeten Lehrers - POOL/AFP

Kampf gegen fanatische und gewaltsamen Extremismus

Der Kampf gegen Terrorismus dürfe aber nicht «zum Ausschluss oder der Stigmatisierung religiöser Gruppen» führen. Das wird in der Erklärung für das Ministertreffen betont. Er sei «nicht gegen bestimmte religiöse oder politische Überzeugungen gerichtet, sondern gegen fanatischen und gewaltsamen Extremismus».

In einem Entwurf für die Erklärung war hier zunächst noch ausdrücklich der Islam genannt worden. Dieser Bezug wurde vor Verabschiedung durch die EU-Botschafter der Mitgliedstaaten am Mittwochabend entfernt.

Kommentare

Weiterlesen

12 Interaktionen

Mehr in Politik

Amherd
33 Interaktionen
Musks
21 Interaktionen
Trump
24 Interaktionen

Mehr EU

Bundesrätin Karin Keller-Sutter
55 Interaktionen
Bargeld horten Russland
61 Interaktionen
1 Interaktionen

Mehr aus Belgien

Elon Musk
9 Interaktionen
2 Interaktionen
Victor Orbán Russland Sanktionen
20 Interaktionen