EU-Kommission: Uranversorgung Europas nach Putsch im Niger sicher
Nach dem Putsch im Niger ist die Versorgung Europas mit Uran zunächst sicher. Es gebe derzeit kein Versorgungsrisiko, so die EU-Kommission.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Niger putschte sich das Militär vergangene Woche an die Macht.
- Das westafrikanische Land ist ein wichtiger Uranlieferant für EU-Staaten.
- Die EU-Kommission hält die Uran-Versorgung Europas aber zunächst für sicher.
Nach dem Putsch im westafrikanischen Niger ist die Versorgung Europas mit Uran nach Angaben der EU-Kommission zunächst sicher. Derzeit gebe es in der EU kein Versorgungsrisiko, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Dienstag.
Zurzeit gebe es ausreichend Vorräte an natürlichem Uran. «Mittel- und langfristig gibt es genügend Vorkommen auf dem Weltmarkt, um den Bedarf der EU zu decken», sagte der Sprecher.
Uran ist ein in der Natur vorkommendes radioaktives Schwermetall. Der Rohstoff wird für den Betrieb von Kernkraftwerken genutzt.
Wichtiger Lieferant
Der Niger ist ein wichtiger Uranlieferant für die EU-Staaten. Dem Sprecher zufolge geht es dabei um Uran in seiner natürlichen Form, das dann für die Verwendung als Brennstoff aufbereitet werden muss.
Frankreich etwa bezieht Uran aus dem westafrikanischem Land für seine Atomkraftwerke. Einem Sahel-Experten zufolge war der Niger auf die letzten zehn Jahre gesehen der fünftgrösste Lieferant Frankreichs. Das französische Aussenministerium hatte Anfang der Woche mitgeteilt, Frankreich habe diverse Quellen.
Am Mittwoch vergangener Woche hatten im Niger Offiziere von General Omar Tchianis Eliteeinheit den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt.
Tchiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber. Kurz nach Tchianis Machtübernahme als De-Facto-Präsident setzten die Putschisten die Verfassung des westafrikanischen Landes ausser Kraft und lösten alle verfassungsmässigen Institutionen auf.