Regierungspartei: 180 Mitglieder seit Putsch im Niger verhaftet

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Nach dem Putsch im Niger wurde der demokratisch gewählte Präsident Mohamed Bazoum für entmachtet erklärt. Nun wurden Mitglieder der Regierung festgenommen.

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Menschen mit Plakaten des Putschisten General Omar Tchiani in Niamey, Niger. (Archivbild) - Sam Mednick/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Niger haben die Militärmachthaber laut Angaben 180 Regierungsmitglieder festgenommen.
  • Unter ihnen befände sich auch der Sohn des ehemaligen nigerianischen Präsidenten Mahamdou.
  • General Omar Tchiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber.

Seit dem Putsch im Niger haben die neuen Militärmachthaber nach Angaben der demokratisch gewählten Regierungspartei mindestens 180 ihrer Mitglieder festgenommen. Unter ihnen befänden sich Energieminister Mahamane Sani Mahamadou, der Sohn des ehemaligen Präsidenten Issoufou Mahamdou. Auch Bergbauministerin Ousseini Hadizatou sowie der Parteivorsitzende der Partei für die Demokratie und den Sozialismus (PNDS), Foumakoye Gado, wurden verhaftet. Das sagte Sprecher Hamid N'Gadé am Montag.

Auch Innenminister Hama Adamou Souley, Verkehrsminister Oumarou Malam Alma und sein Stellvertreter, Kalla Moutari, seien von den Putschisten festgesetzt worden. Die «missbräuchlichen Verhaftungen» seien Beweise für «das repressive, diktatorische und gesetzeswidrige Verhalten» der Militärs, sagte N'Gadé.

Omar Tchiani ernannte sich zum neuen Machthaber

Am Mittwoch hatten Offiziere von General Omar Tchianis Eliteeinheit den demokratisch gewählten Präsidenten und PNDS-Vorsitzenden, Mohamed Bazoum, für entmachtet erklärt. Tchiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber. Kurz danach setzten die Putschisten die Verfassung des westafrikanischen Landes ausser Kraft und lösten alle verfassungsmässigen Institutionen auf.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hatte den Putschisten am Sonntag ein Ultimatum gestellt. Ecowas werde Massnahmen ergreifen, die den Einsatz von Gewalt beinhalten könnten, hiess es. Dies im Falle, dass Bazoum nicht binnen einer Woche freigelassen und wieder eingesetzt werde.

Nigers Nachbarn stellten sich damit auf die Seite des Westens. Der Niger galt bislang als ein Anker der Demokratie in der vom islamistischen Terrorismus heimgesuchten Sahelzone.

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