Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Nicola Beer (FDP), hat zum Auftakt ihres Besuchs in Taiwan dazu aufgerufen, den Inselstaat angesichts chinesischer Drohungen zu unterstützen.
EU-Parlamentsvize Beer in Taiwan
EU-Parlamentsvize Beer in Taiwan - Taiwan's Ministry of Foreign Affairs/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • FDP-Politikerin: Europa muss «fest an der Seite Taiwans stehen».
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«Jetzt ist der Moment, fest an der Seite Taiwans zu stehen», sagte die Europapolitikerin am Dienstag nach ihrer Ankunft am internationalen Flughafen von Taoyuan nahe der Hauptstadt Taipeh. «Es gibt keinen Raum für chinesische Aggression im demokratischen Taiwan. Derzeit werden wir Zeugen eines Krieges in Europa. Wir wollen nicht Zeugen eines Krieges in Asien werden.»

Beer versprach auch, Europa werde die chinesischen Drohungen gegen Taiwan nicht ignorieren. «Europa war bei Hongkong zu spät, wir werden nicht bei Taiwan zu spät sein», sagte die FDP-Politikerin mit Blick auf Chinas Vorgehen gegen die Autonomie der früheren britischen Kronkolonie.

Beer soll bei ihrem dreitägigen Besuch mit Präsidentin Tsai Ing-wen, Aussenminister Joseph Wu sowie Vertretern von Parlament und Zivilgesellschaft zusammentreffen. Es ist nach Angaben aus ihrem Umfeld der bisher ranghöchste offizielle EU-Besuch in Taiwan. Auch das taiwanische Aussenministerium spricht vom «ersten offiziellen Besuch» einer Europaabgeordneten ihres Ranges.

Die Reise dürfte in China auf scharfe Kritik stossen. Beer sagte aber, «politische Notwendigkeit» habe sie in ihrer «offiziellen Funktion» nach Taiwan gebracht.

China sieht Taiwan als abtrünnige Provinz an, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zuletzt Befürchtungen wachsen lassen, dass Peking im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen könnte.

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