Feuerbrand im Wallis verursacht bislang Schäden von 500’000 Franken
Das heisse und feuchte Wetter sowie das Fehlen eines Heilmittels hat im Wallis zu einer Ausbreitung des Feuerbrands geführt. Tausende Obstbäume mussten in den vergangenen Wochen wegen der Pflanzenseuche ausgerissen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 15 befallenen Hektaren entsprechen zum heutigen Zeitpunkt einer Entschädigung von mehr als 500’000 Franken an die Obstbauern, wie der Kanton Wallis am Donnerstag mitteilte.
Betroffen sind insbesondere Apfel- und Birnenkulturen der Talebene im Mittelwallis. Die Region war vor rund einem Monat als Quarantäneregion eingestuft worden.
Weil der Feuerbrand einen ganzen Wirtschaftssektor in Gefahr bringen kann, werden über einen verbindlichen Massnahmenplan des Bundes systematisch bereits die ersten Anzeichen dieser Krankheit bekämpft. Betroffene Bäume und ihre Nachbarbäume müssen herausgerissen werden, falls die Kontaminierung 20 bis 30 Prozent der Parzelle betrifft. Bei höheren Werten müssen alle Bäume einer Plantage vernichtet werden.
Trotz dieser obligatorischen Massnahmen sei der Feuerbrand im Wallis weiter im Vormarsch, warnt der Kanton. Das Amt für Obstbau empfiehlt allen Produzenten der betroffenen Region, wachsam zu sein, um mögliche neue Herde aufzudecken.
Auch appellieren die Behörden an die Obstbauern, Hygieneregeln und Vorsichtsmassnahmen in den infizierten Zonen einzuhalten, um eine Ausbreitung der für den Obstbau fatalen Krankheit zu verhindern. 2012 hatte dieSeuche bereits in Sitten und 2013 in Siders grassiert.
Der Erreger dieses Schädlings, das Bakterium Erwinia amylovora, entwickelt sich im Frühjahr unter ganz bestimmten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen und infiziert die Blüten. Im Sommer vermehrt sich das Bakterium und tritt in Tröpfchen aus, die mit dem Regen verteilt werden. Wind, Vögel, Bienen und der Mensch können ebenfalls zur Ausbreitung von Feuerbrand beitragen.
Die Bakterien können anschliessend über zarte Jungtriebe in weitere Wirtspflanzen eintreten. Bei den Obstbäumen werden hauptsächlich Kernobstbäume, allen voran Quitten-, Birnen- und Apfelbäume, befallen.
Blätter und Blüten befallener Pflanzen welken und verfärben sich braun oder schwarz. Die Pflanze sieht wie verbrannt aus, daher der Name Feuerbrand. Junge Pflanzen sterben innerhalb von wenigen Wochen, ältere nach ein bis mehreren Jahren ab. Für die Gesundheit der Menschen besteht keine Gefahr.