Finnland: Wirtschaftsminister wegen Nazi-Skandal zurückgetreten

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Finnland,

Ein Nazi-Skandal wurde Wirtschaftsminister Vilhem Junnila zum Verhängnis. Nun hat Finnlands neue Regierung bereits den ersten Rücktritt.

Vilhelm junnila tritt minister
Vilhelm Junnila am 28. Juni 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vilhelm Junnila, Finnlands Wirtschaftsminister, hat seinen Rücktritt angekündigt.
  • Seine Kontakte in die rechtsextreme Szene und Scherze über Nazi-Symbole sind die Gründe.
  • Er ist der am kürzesten amtierende Minister der finnischen Geschichte.

Der neue finnische Regierungschef Petteri Orpo verlor zehn Tage nach Amtsantritt bereits sein erstes Kabinettsmitglied: Wirtschaftsminister Vilhelm Junnila. Der kündigte am Freitag seinen Rücktritt an. Zugrunde liegen ein Skandal um seine Kontakte in die rechtsextreme Szene und Scherze über Nazi-Symbole.

Er betrachte es als unmöglich, auf zufriedenstellende Weise als Minister weiterzumachen. Das erklärte er, in Hinblick auf das Ansehen Finnlands und mit Blick auf den Fortbestand der Regierung. Das Vertrauen seiner rechtspopulistischen Partei und Fraktion Die Finnen, geniesse er jedoch weiterhin.

Junnila ist, nach Angaben des Rundfunksenders Yle, der am kürzesten amtierende Minister der finnischen Geschichte.

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Petteri Orpo (M), neuer Ministerpräsident von Finnland, hält im Rahmen des Antrittsbesuches der neuen Regierung beim finnischen Präsidenten eine Rede im Präsidentenpalast. Foto: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa - sda - Keystone/Lehtikuva/Jussi Nukari

Die Vier-Parteien-Koalition und die Partei Die Finnen war erst vor anderthalb Wochen im Amt vereidigt worden. Danach waren Junnilas Verbindungen zu Rechtsextremen in den öffentlichen Fokus gerückt.

Am Mittwoch hatte er noch eine Vertrauensabstimmung im Parlament knapp überstanden. Doch der Druck auf ihn und die Regierung blieb hoch. Präsident Sauli Niinistö, der sich eigentlich mit solchen Kommentaren zurückhält, bezeichnete die Situation als peinlich für die Regierung.

Scherze beinhalteten die Zahl 88

Die Kritik gegen Junnila bezog sich unter anderem auf zurückliegende Aussagen. Die hatte er während der Parlamentswahl im Frühjahr von sich gegeben.

Dort hatte er einen anderen Kandidaten seiner Partei zum Listenplatz 88 gratuliert. Denselben, den er selbst bei der Wahl 2019 hatte. Die 88 gilt unter Neonazis als Chiffre für «Heil Hitler».

Auch vorher soll Junnila immer wieder scherzhafte Kommentare zu der Zahl abgegeben haben. Dafür hatte er sich jüngst auf Facebook entschuldigt.

Im Laufe der Jahre habe er auf eine Weise gescherzt, die ihm im Nachhinein dumm und kindisch vorkomme. Das hatte er laut Yle geschrieben. Der Eintrag ist nicht mehr länger online.

Kommentare

Eric von Boden

4311. Und in die SP Schweiz würde der nordkoreanische Kommunistenführer Kim Jong-un als toller Typ passen.

User #4311 (nicht angemeldet)

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