Frankreichs Präsident nennt Russland «eine der letzten Kolonialmächte»
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Russland wegen des Ukraine-Kriegs die Haltung einer Kolonialmacht vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Macron: Moskau hat einen Territorialkrieg wie aus dem 19. Jahrhundert angezettelt.
«Russland ist eine der letzten Kolonialmächte», sagte Macron bei einem Besuch im westafrikanischen Benin am Mittwoch. Das habe sich gezeigt, als Russland entschieden habe, «ein benachbartes Land zu überfallen, um seine eigenen Interessen zu vertreten», erklärte er. Russland habe einen «Territorialkrieg» wie aus dem 19. Jahrhundert angezettelt, mit dem in Europa niemand mehr gerechnet habe.
«Das ist ein Krieg des frühen 20. oder auch des 19. Jahrhunderts», sagte Macron mit Blick auf den russischen Einmarsch in der Ukraine. «Und das sage ich auf einem Kontinent, der koloniales Machtstreben erlitten hat», sagte er in Anspielung auf die koloniale Vergangenheit vieler afrikanischer Staaten.
Macron war am Montag in Kamerun eingetroffen, wo er mit dem seit 40 Jahren regierenden Präsidenten Paul Biya zusammengetroffen war. Er will nach Benin noch Guinea-Bissau besuchen. Die Afrika-Reise steht auch im Zeichen einer erneuerten Partnerschaft Frankreichs mit dem afrikanischen Kontinent, wo die einstige Kolonialmacht Frankreich den wachsenden Einfluss von Russland und China mit Sorge beobachtet.