Für Kevin Kühnert ist ein Comeback nicht ausgeschlossen
Kevin Kühnert (SPD) tritt überraschend von seinem Amt wegen Krankheit zurück, doch ein Comeback ist nach seiner Genesung nicht gänzlich ausgeschlossen.
Kevin Kühnert, der Generalsekretär der SPD, hat kurzfristig seinen Rücktritt bekanntgegeben. Er erklärte laut der «Frankfurter Rundschau», er werde bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr kandidieren.
Kevin Kühnert braucht Energie für seine Genesung
In seiner Bekanntmachung führt Kühnert gesundheitliche Gründe für seinen Rücktritt an. Er benötige die Energie, die sonst für sein Amt und einen Wahlkampf erforderlich wäre, um sich wieder zu erholen.
Sein Abgang wird als erheblicher Verlust für die SPD eingestuft, da er als Schlüsselfigur im Wahlkampfmanagement galt. In seiner Funktion als Generalsekretär konnte Kühnert zwischen konservativen Strömungen und eher linken Positionen innerhalb der SPD vermitteln.
Nun obliegt diese Aufgabe dem Nachfolger Matthias Miersch.
Miersch als der Nächste in der Pflicht
Miersch ist für seine Arbeit in der SPD bekannt und respektiert. Es wird erwartet, dass er in Kühnerts Fussstapfen tritt und die Funktion der Integrationsfigur in der Partei übernimmt.
Darüber hinaus wird Miersch als gut vernetzt innerhalb der Partei betrachtet, was seine Aufgabe erleichtern sollte.
Dennoch wird Kühnerts Rücktritt als Verlust eines «rhetorischen Ausnahmetalents» innerhalb der SPD angesehen. Mit seinen Zuspitzungen und taktisch ausgespielten Attacken hat Kühnert das Publikum immer wieder begeistert.
Kommt ein politisches Comeback?
Obwohl unklar ist, wann – Kühnert ist darauf vorbereitet, irgendwann in der Politik zurückzukehren. Die SPD betont, im Willy-Brandt-Haus werde immer eine Tür für Kühnert geöffnet bleiben, wenn er bereit ist und es möchte.
Der Rücktritt Kühnerts kommt nur zwei Wochen nach dem der Grünen-Führung. Dies bring die SPD in eine Position, sich personell neu aufstellen zu müssen.
Parteien müssen sich neu aufstellen
Trotzdem ist die Meinung von Experten, dass dies sogar kurzfristig für mehr Stabilität innerhalb der Ampelkoalition sorgen könnte.
Der Grund dafür liegt darin, dass sowohl SPD als auch die Grünen sich erst erneut organisieren müssen. Und zwar, bevor sie einen Koalitionsbruch in Betracht ziehen können.
Zur gleichen Zeit hat die FDP signalisiert, dass sie erst den Herbst abwarten möchte. Erst dann könnten sie ein Ende der Koalition überhaupt in Erwägung ziehen.
Dies wurde sogar als «Herbst der Entscheidungen» vom FDP-Chef Christian Lindner bezeichnet.