G7-Chefs setzen Gipfel mit Beratungen zu Weltwirtschaft fort
Das Wichtigste in Kürze
- Thema hat Potenzial für Konflikte zwischen den USA und Europäern.
Auch die internationale Sicherheitslage sollte am Sonntag in der ersten Arbeitssitzung der Staats- und Regierungschefs aus den sieben wichtigsten westlichen Industrieländern zur Sprache kommen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte das Spitzentreffen am Vorabend als Gastgeber mit einem informellen Abendessen eröffnet.
Die Lage der Weltwirtschaft zählt in Biarritz zu den Themen mit Konfliktpotenzial. Nach Angaben aus dem Weissen Haus war das Thema kurzfristig auf ausdrücklichen Wunsch der USA auf die Tagesordnung gesetzt worden. Die USA und die Europäer bewerten die Ursachen der derzeitigen Schwächephase in der globalen Konjunktur sehr unterschiedlich.
Europäische Teilnehmer des G7-Gipfels wie etwa Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatten US-Präsident Donald Trump am Samstag davor gewarnt, die globale Konjunktur durch eskalierende Handelsstreitigkeiten weiter zu belasten. Die USA hingegen verweisen auf ihre eigene konjunkturelle Stärke und sehen die Europäer in der Pflicht, die Wirtschaft zu beleben.
Präsident Trump wolle auf der G7-Arbeitssitzung auf Erfolge seiner wachstumsfreundlichen Politik der Deregulierung und Steuersenkung verweisen, kündigte ein hoher US-Regierungsbeamter an. «Dies steht im Kontrast zu dem, was in Europa passiert, wo es praktisch kein Wachstum gibt», sagte er weiter. Trump werde in dieser Frage «sehr offen» mit den G7-Partnern sprechen.
Der Präsident wolle die anderen Länder zudem auffordern, «dafür zu sorgen, dass Arbeiter und Unternehmen aus den USA Märkte haben, auf denen sie ihre Waren und Dienstleistungen verkaufen können». Dadurch werde das Wachstum in den USA weiter gestärkt, «und wir können unsere Partner dabei mitnehmen».
Bei der zweiten Arbeitssitzung der G7-Staaten soll es am Mittag um das Thema globale Ungleichheiten gehen, das von den französischen Gastgebern auf die Agenda gesetzt wurde. Am Nachmittag sollen mehrere afrikanische Präsidenten zum Kreis der G7-Mitglieder hinzustossen und über Entwicklungsfragen diskutieren.
Dabei soll es auch um eine deutsch-französische Initiative zur Stabilisierung der unruhigen Sahelzone gehen, die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor der Presse erläutern will (16.45 Uhr). Der G7-Gipfel soll am Montagnachmittag zu Ende gehen. Zu den sieben führenden Industriestaaten gehören die USA, Kanada und Japan sowie Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Italien.