Tausende Gegner des G7-Gipfels demonstrieren in Südfrankreich
Wenige Stunden vor Beginn des G7-Gipfels im südfranzösischen Biarritz sind mehrere tausend Globalisierungskritiker aus Protest auf die Strasse gegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- Macron ruft Gipfelgegner zu Zusammenarbeit auf.
Die rund 9000 Gipfelgegner marschierten am Samstag ohne Zwischenfälle vom französischen Ort Hendaye über die spanische Grenze in die Ortschaft Irún, wie AFP-Reporter berichteten. Die Behörden hatten Ausschreitungen befürchtet und ein massives Sicherheitsaufgebot mobilisiert. Nach einzelnen Zusammenstössen am Vorabend verlief der Protestmarsch aber friedlich.
Präsident Emmanuel Macron rief die Gipfelgegner zur konstruktiven Mitarbeit auf. «Wir werden mit den grossen Herausforderungen nicht fertig, wenn wir nicht zusammenarbeiten», sagte er in einer Ansprache kurz vor Beginn des Gipfels. «Ich rufe zur Ruhe und zur Einheit auf.»
Die Protestteilnehmer trugen Banner mit Aufschriften wie «Nein zu den G7 - für eine andere Welt» und «Zeit zum Handeln - der Amazonas brennt». An dem Marsch beteiligten sich Antikapitalisten, Umweltschützer, Befürworter einer Autonomie des Baskenlandes und auch einige Anhänger der französischen Protestbewegung der «Gelbwesten».
Auf dem Marsch über die spanische Grenze riefen sie Slogans, begleitet wurden sie von Trommlern. Gegen 14.00 Uhr ging die Protestaktion offiziell zu Ende, ohne dass es gewaltsame Zwischenfälle gegeben hätte, wie ein AFP-Reporter berichtete.
Die Kundgebung ist von den Organisatoren eines «Gipfels der Alternativen» in Hendaye offiziell angemeldet. Der Protestmarsch führt in den vier Kilometer entfernten spanischen Ort Irún. Die Organisatoren hofften auf mindestens 10.000 Teilnehmer.
Nahe des Protestcamps der G7-Gegner war es bereits am Freitagabend zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. Nach Behördenangaben wurden dabei vier Polizisten leicht verletzt. 17 Menschen wurden wegen Verstosses gegen das Versammlungs- und Vermummungsverbot festgenommen.
Unabhängig davon wurden drei junge junge Deutsche in Südfrankreich zu Haftstrafen von zwei bis drei Monaten verurteilt. Ein Gericht in Bayonne sprach die drei Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren wegen der Planung von Gewalttaten schuldig. Die drei waren nahe Biarritz an der Autobahn gestoppt worden. In ihrem Auto fanden Polizisten eine Tränengasgranate, Sturmhauben, einen Eispickel sowie laut Staatsanwaltschaft Dokumente «der extremen Linken».