Genf kämpf gegen den Fahrdienst-Giganten Uber. Der online Fahrdienst soll die Normen zu Schutz der Arbeitnehmer einhalten.
«Uber muss sich an Gesetze halten», fordert der Genfer Staatsrat Mauro Poggia. Andernfalls werde der US-Fahrdienstleister seine Aktivitäten in Genf einstellen müssen. (Archiv)
«Uber muss sich an Gesetze halten», fordert der Genfer Staatsrat Mauro Poggia. Andernfalls werde der US-Fahrdienstleister seine Aktivitäten in Genf einstellen müssen. (Archiv) - sda - Keystone/MARTIAL TREZZINI

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Genfer Staatsrat Mauro Poggioa will gegen den Fahrdienst Uber vorgehen.
  • Poggioa ist der Ansicht, dass Uber die Normen zum Schutz der Arbeitnehmer einhalten muss.
Ad

Der Genfer Staatsrat Mauro Poggia will, dass Uber und auch nach einem ähnlichen Geschäftsmodell operierende Unternehmen künftig die Gesetze einhalten. Andernfalls werde er der Sache eine Ende setzen, sagte der Politiker des MCG (Mouvement Citoyen Genevois).

Staatsrat Poggia hat das heikle Dossier von seinem teilweise entmachteten Amtskollegen Pierre Maudet geerbt.

Schutz der Arbeitnehmer

Er ist der Ansicht, dass die Fahrdienstleister die Normen zum Schutz der Arbeitnehmer einhalten müssen. «Dies ist heute nicht der Fall», bedauert er in einem am heute Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Zeitung «Tribune de Genève».

Der Staatsrat verurteilt das «Uber-Modell, das dem Einzelnen alle Geschäftsrisiken überlässt». Uber-Fahrer seien faktisch Selbständige, die nur den Namen des Unternehmens tragen würden, kritisierte Poggia.

Einstellung der Aktivität

«Entweder stellt Uber die Fahrer als Angestellte ein und respektiert die Regeln, oder letztere treten als Selbständigerwerbende einer anerkannten Ausgleichskasse bei», sagte er. Andernfalls werde Uber gezwungen sein, seine Aktivitäten einzustellen. Der Staat müsse einen fairen Wettbewerb garantieren.

Poggia greift auch Essenslieferdienste an. Ein Unternehmen wie Uber Eats sei nichts anderes als ein Arbeitgeber im Namen seiner Restaurantkunden. Er werde sich in dieser Angelegenheit an das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) wenden und um eine Stellungnahme bitten, sagte Poggia.

Bereit für Auseinandersetzung

«Wir werden Uber Eats mitteilen, dass sie für uns Arbeitgeber sind und die Genfer Ausgleichskasse auffordern, sich dieses Falls anzunehmen», sagte der Direktor des Departements für Sicherheit Arbeit und und Gesundheit. Die Sanktionen im Falle eines Gesetzesvorstosses könnten bis zu einem Verbot reichen.

Poggia erwartet einen Rechtsstreit, um Uber und andere ähnliche Unternehmen zwingen zu können, sich an die Regeln zu halten. Der Staatsrat ist aber bereit, diese Auseinandersetzung anzunehmen. «Wir haben nichts fürchten von einem Unternehmen, das in Genf keine Steuern zahlt und seine Arbeitnehmer ausbeutet.»

Uber bietet seine Dienste in vier Schweizer Städten an: Genf, Lausanne, Basel und Zürich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Pierre MaudetUber