Griechischer Regierungschef fordert bei UN-Rede diplomatische Lösung in Gasstreit
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat die Türkei zu einer diplomatischen Lösung im Gasstreit im östlichen Mittelmeer aufgefordert.

Das Wichtigste in Kürze
- Mitsotakis: «Geben wir der Diplomatie eine Chance».
«Treffen wir uns, reden wir, suchen wir eine für beide Seiten akzeptable Lösung. Geben wir der Diplomatie eine Chance», sagte Mitsotakis in einer Videobotschaft bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung am Freitag. Als letzte Option bleibe eine Klärung durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag, sagte der griechische Regierungschef.
Mitsotakis warf der Türkei «Aggression» bei seiner Suche nach Bodenschätzen im dem umstrittenen Seegebiet vor. Er wolle aber «Optimist» bleiben. Der griechische Regierungschef deutete das Abkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten als Zeichen, dass auch die Türkei und Griechenland «historische Feindseligkeiten überwinden können.»
Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete und untermauern diesen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen.
Die Situation hatte sich zuletzt leicht entspannt. Griechenland und die Türkei, beide Nato-Mitglieder, hatten angekündigt, Gespräche führen zu wollen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag gesagt, er wolle einen «aufrichtigen» Dialog zur Beilegung des Streits.