Handel mit Baumsamen kann Schädlinge verbreiten

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Dietikon,

Nicht nur durch Holzimporte, sondern auch durch den weltweiten Handel mit Baumsamen verbreiten sich invasive Schadinsekten und Pilze. Davon berichten WSL-Forschende. Importiertes Saatgut ist demnach weniger sicher als bisher angenommen.

Eichel der Oregon-Eiche (Quercus garryana), die im Westen Nordamerikas beheimatet ist. Die Eichel zeigt Frassschäden durch Rüsselkäferlarven und Pilzbefall.
Eichel der Oregon-Eiche (Quercus garryana), die im Westen Nordamerikas beheimatet ist. Die Eichel zeigt Frassschäden durch Rüsselkäferlarven und Pilzbefall. - sda - Iva Franić, CABI

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Asiatische Eschenprachtkäfer trägt zwar einen schönen Namen, bedeutet aber nichts Gutes für die Esche.

In Nordamerika raffte der Käfer die dort vorkommenden Eschen dahin. Inzwischen ist er auch in Westrussland aufgetaucht und könnte zum Problem für die europäischen Eschenarten werden, die ohnehin schon unter einer Pilzkrankheit aus Ostasien leiden.

Ein internationales Team um Wissenschaftler der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der Non-Profit-Organisation «Centre for Agriculture and Bioscience International» (CABI) berichten nun, dass der globale Handel mit Baumsamen eine grössere Rolle bei der Verbreitung solcher Schädlinge spielt als bisher angenommen.

Mit Röntgen- und DNA-Analysen untersuchten die Forschenden im Handel erhältliches Saatgut von elf Nadel- und Laubbaumarten aus Nordamerika, Europa und Asien, wie die WSL am Dienstag mitteilte. Im Fachjournal «Ecological Applications» berichten sie, dass die Befallsrate bei den Samen einiger Baumarten alarmierend hoch sei.

In fast allen Saatgutproben fanden die Forschenden Pilze, in knapp einem Drittel auch Insektenlarven. Der hohe Befall sei ein deutlicher Hinweis darauf, wie oft potenzielle Schadorganismen über gehandeltes Saatgut verbreitet werden können«, liess sich Studienautor Simone Prospero von der WSL in der Mitteilung zitieren. »Die Tatsache, dass in den Samen Organismen mitreisen, die bereits als Schädlinge bekannt sind, ist ein starkes Indiz dafür, dass unbedingt Massnahmen ergriffen werden sollten, um das Verschleppungsrisiko zu verringern«.

Es brauche bessere Nachweismethoden für die Pflanzenschutzinspektoren und wirksame Behandlungsmethoden, um die Lebensdauer von Pilzen im Saatgut zu verkürzen, fordern die Forschenden.

Die Herausforderung für die Kontrollorgane, die die Einfuhr von Schadorganismen verhindern sollen ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. «Die Anzahl der aus China importierten und für den Anbau in Europa vorgesehenen Pflanzen hat sich zwischen 2000 und 2018 versechsfacht; die Importe aus China sind nun gleich hoch wie die Importe aus Nordamerika», sagte Iva Franić vom CABI.

https://esajournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/eap.1971

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