Hannovers Oberbürgermeister Schostok endgültig in Ruhestand versetzt
Das niedersächsische Innenministerium hat den bisherigen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Stefan Schostok (SPD), endgültig in den Ruhestand versetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- 55-Jähriger wegen Untreue angeklagt.
Die Entscheidung gelte mit Wirkung zum 26. Mai 2019, erklärte das Ministerium am Montag. Der Sozialdemokrat hatte den Schritt selbst beantragt. Hintergrund ist eine Anklage der Staatsanwaltschaft Hannover gegen Schostok wegen Untreue.
Der Stadtrat von Hannover stimmte Schostoks Antrag bereits Mitte Mai mit grosser Mehrheit zu. Die Kommunalaufsicht musste den Eintritt in den Ruhestand noch genehmigen und über den Zeitpunkt entscheiden. Schostok blieb bis zuletzt im Amt, nahm aber Urlaub. Binnen sechs Monaten muss nun ein Nachfolger gewählt werden.
Bei der Ankündigung seines Antrags Ende April hatte der Oberbürgermeister erklärt, persönlich sehe er nach wie vor kein Fehlverhalten bei sich. Die tragenden Parteien im Stadtrat hätten ihm jedoch die politische Unterstützung entzogen.
Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte im April Anklage gegen Schostok erhoben. Sie wirft dem 55-Jährigen vor, mehrere Monate lang von einer illegalen informellen Gehaltszulage für seinen früheren Büroleiter gewusst haben.
Der im Oktober 2013 zum Oberbürgermeister von Hannover gewählte Schostok beteuerte wiederholt seine Unschuld. Nach Bekanntwerden der Anklageerhebung rückten aber alle Parteien im Rat einschliesslich der SPD von ihm ab.