Höcke bekräftigt Forderung nach vier «Flügel»-Vertretern im Parteivorstand
Der Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke hat seine Forderung nach einer stärkeren Repräsentanz des völkisch-nationalistischen «Flügels» innerhalb des Bundesvorstands der Partei bekräftigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Thüringer AfD-Landeschef schliesst Kandidatur als Parteichef vorerst aus.
Es sollten mindestens vier «Flügel»-Vertreter in den Vorstand gewählt werden, sagte Höcke am Samstag am Rande des AfD-Parteitags in Braunschweig. Ausdrücklich unterstützte er den sächsischen Bundestagsabgeordneten Tino Chrupalla, der die Nachfolge von Ko-Parteichef Alexander Gauland antreten will. Er sei ein «Repräsentant des Ostens».
Zustimmend äusserte sich Höcke auch zur Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel, die für einen der drei Vize-Posten kandidiert. Diese sei eine «Leistungsträgerin» in der AfD-Fraktion. Eine eigene Kandidatur schloss Höcke mit Verweis auf seine Aufgaben als Chef des Thüringer Landesverbandes und Fraktionschef vorerst aus: Es sei «nicht an der Zeit» für eine Bewerbung.
Auf seiner Facebook-Seite hatte Höcke bereits am Donnerstag die Forderung nach mehr «Flügel»-Vertretern im Parteivorstand erläutert. Dank der Wahlerfolge in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sei die AfD im Osten zu einer «neuen, vitalen Volkspartei aufgestiegen». Dies müsse auch im Bundesvorstand «einen deutlicheren Ausdruck finden als bisher». Zugleich versicherte er, der «Flügel» plane in Braunschweig weder einen parteiinternen «Durchmarsch» noch einen «Umsturz».
Chrupalla gilt als Kompromisskandidat für die Nachfolge des amtierenden Ko-Parteichefs Alexander Gauland. Er wird vom «Flügel» unterstützt, ohne Mitglied zu sein, aber auch von westlichen Landesverbänden akzeptiert. Höcke hatte beim «Kyffhäusertreffen» im Juli eine Kampfansage an den jetzigen Vorstand gemacht: Er könne «garantieren», dass er «in dieser Zusammensetzung nicht wiedergewählt wird», rief Höcke unter dem Jubel seiner Anhänger.