Bundesrat Ignazio Cassis zeigt sich in einem Zeitungsinterview besorgt über die Lage am persischen Golf. Er warnt vor einem neuen Krieg im Nahen Osten.
Ignazio Cassis
Der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis: «Einmarsch ist krasse Verletzung des Völkerrechts». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Interview äussert sich Ignazio Cassis besorgt über die Lage am persischen Golf.
  • Der Schweizer FDP-Bundesrat warnt sogar vor einem neuen Krieg im Nahen Osten.
  • Der Aussenminister hat persönlich Vermittlungen zwischen den USA und dem Iran gestartet.
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Bundesrat Ignazio Cassis ist besorgt. Nach dem Angriff auf Ölraffinerien in Saudi-Arabien warnt der Schweizer Aussenminister vor einem neuen Krieg am persischen Golf.

In einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» bezeichnete er die Lage als «besorgniserregend». Es braucht nur wenig, damit noch etwas Grösseres passiere, so der 58-Jährige.

Ignazio Cassis
FDP-Bundesrat Ignazio Cassis zeigt sich besorgt über die Entwicklungen im Nahen Osten (Archivbild). - Keystone

Die USA verdächtigen den Iran hinter der Attacke vom vergangenen Wochenende. Die Führung in Teheran bestreitet jede Verwicklung. In solch angespannten Situationen in der Welt könnten sehr rasch Kriege entstehen, so Cassis.

Saudis und USA geben Iran Schuld

Die Huthi-Rebellen hatten sich zu Angriffen auf Ölanlagen des saudiarabischen Staatskonzerns Aramco in Abkaik und Churais bekannt. Die Huthi-Rebellen werden im Bürgerkrieg im Jemen vom Iran unterstützt.

Ignazio Cassis Krieg
Dieses von der US-Regierung und DigitalGlobe zur Verfügung gestellte Foto zeigt Schäden an der Infrastruktur der Ölraffinerie. - dpa-infocom GmbH

Die US-Regierung macht dagegen den Iran verantwortlich, verlegt zusätzliche Truppen in die Region und kündigte Sanktionen an.

Auch Saudi-Arabien sieht hinter den Angriffen «unzweifelhaft» den Iran. Die Führung in Teheran bestreitet jede Verwicklung.

Ignazio Cassis will nicht «spekulieren»

Cassis will sich nicht an «Spekulationen über die Urheberschaft der Angriffe» beteiligen. Vielmehr will sich der FDP-Bundesrat auf Vermittlungen konzentrieren.

Nach eigenen Angaben habe er in diesen Tagen, auch schon zwischen den Aussenministern der USA und dem Iran vermittelt. «Mitunter einmal an einem Samstag zu Hause am Telefon», sagte Cassis weiter.

Ignazio Cassis Pascale Baeriswyl
Ignazio Cassis mit Pascale Baeriswyl, die ab 2020 Chefin der Ständigen Mission der Schweiz bei der Uno in New York wird. - Keystone

Weitere Einzelheiten nannte Bundesrat Ignazio Cassis keine. Man sei auf technischer und politischer Ebene aktiv. «Diplomaten, Staatssekretärin Baeriswyl und ich. Wir erbringen unsere guten Dienste.»

Die Schweiz stellt im Rahmen eines Schutzmachtmandats zwischen den USA und Iran die Kommunikation sicher. Die Schweiz vertritt offiziell die USA im Iran sowie Iran in Saudi-Arabien und Saudi-Arabien im Iran.

Sitz im Sicherheitsrat 2023

In dem Interview mit der «NZZ am Sonntag» spricht Ignazio Cassis darüber hinaus über den Uno-Sicherheitsrat. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Schweiz bis 2023 dort Einsitz nimmt.

«Ich stehe vorbehaltlos hinter Kandidatur», sagte er. «Das Volk hat 2002 dem vollen Uno-Beitritt zugestimmt, ohne Ausnahme für den Sicherheitsrat.»

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Hat die Schweiz bald einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat? - Keystone

Bedenken bezüglich der Neutralität seien geklärt worden. Rechtlich gebe es kein Problem. Die Mitgliedschaft im Sicherheitsrat verhelfe der Schweiz zu mehr Reputation.

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