Iran: Bilaterale Gespräche mit den USA ausgeschlossen
Hassan Rohani, Präsident von Iran, lehnt «bilaterale Gespräche» mit den USA ab. Zudem droht er, von weiteren Verpflichtungen des Atomabkommens abzurücken.

Das Wichtigste in Kürze
- Hassan Rohani verzichtet auf «bilaterale Gespräche» mit US-Präsident Donald Trump.
- Der iranische Präsident droht zudem, sich weiter vom Atomabkommen zu distanzieren.
- Zurzeit versucht Europa dieses in Zusammenarbeit mit dem Iran doch noch zu retten.
Der iranische Präsident Hassan Rohani hat die Idee «bilateraler Gespräche» mit den USA ausgeschlossen. Sein Land lehne derartige Verhandlungen grundsätzlich ab, sagte Rohani heute Dienstag in einer Rede vor dem Parlament in Teheran.
Der Iran könne zudem «in den kommenden Tagen» von weiteren Verpflichtungen aus dem Atomabkommen von 2015 abrücken. Dies wenn die Verhandlungen mit den europäischen Vertragspartnern «bis Donnerstag» keine Ergebnisse brächten.
Donald Trump offen für bilaterale Gespräche mit Iran
US-Präsident Donald Trump hatte sich beim G7-Gipfel in Biarritz im Grundsatz zu einem Treffen mit Hassan Rohani bereit erklärt. «Wenn die Umstände stimmen, würde ich dem sicherlich zustimmen», sagte er Ende August.

Trump hatte das internationale Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 aufgekündigt. Seit dem Ausstieg verhängte Washington eine Reihe neuer Sanktionen gegen Teheran.
Der Iran verstiess daraufhin seinerseits gegen Teile des Vertrags. Ab Anfang Juli überschritt das Land die erlaubte Menge von 300 Kilogramm auf 3,67 Prozent angereicherten Urans. Kurz darauf erhöhte der Iran überdies den Anreicherungsgrad auf 4,5 Prozent.
Europa will Atomabkommen retten
Die europäischen Staaten versuchen, das Atomabkommen noch zu retten. Der G7-Gipfel im französischen Biarritz hatte Hoffnungen auf eine leichte Entspannung im Atomkonflikt geweckt.
Derzeit laufen die letzten diplomatischen Bemühungen, um das Abkommen nach dem Ausstieg der USA noch zu retten. Kernpunkt der Verhandlungen soll nach Angaben aus Parlamentskreisen in Teheran eine Kreditlinie in Höhe von 15 Milliarden Dollar sein. Diese wolle das EU-Trio (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien) dem Iran zur Verfügung stellen, um das Land im Deal zu halten.