Israels Aussenminister besucht erstmals Kiew
Israels Aussenminister Eli Cohen will am Donnerstag in Kiew Wolodymyr Selenskyj sowie seinen ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba treffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Erstmals seit Kriegsausbruch reist ein ranghoher israelischer Politiker in die Ukraine.
- Auf Cohens Programm steht auch ein Besuch der israelischen Botschaft in Kiew.
Eli Cohen ist am Donnerstag als erster Aussenminister Israels seit Kriegsbeginn zu einem Besuch nach Kiew gereist. Er ist der erste ranghohe israelische Politiker überhaupt, der die Ukraine seit dem russischen Überfall vor fast einem Jahr besucht. Cohen will dort den Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie seinen ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba treffen.
Cohen will zudem nach Angaben des Aussenministeriums die israelische Botschaft in Kiew wieder für reguläre Tätigkeit öffnen. Ausserdem besucht der israelische Aussenminister den kriegszerstörten Kiewer Vorort Butscha sowie den Holocaust-Gedenkort Babyn Jar. Dort wurden Ende September 1941 rund 33'000 Menschen von deutschen Einsatzgruppen ermordet und verscharrt.
Israel hatte Russlands Angriffskrieg in der Ukraine zwar mehrfach klar verurteilt, erst vor kurzem hatte Cohen Kiew auch die Fortsetzung humanitärer Hilfe zugesagt. Insgesamt blieb das Land jedoch eher zurückhaltend und lehnt bislang auch Waffenlieferungen an die Ukraine strikt ab. Russland hat unter anderem grossen Einfluss auf die Lage in Syrien. Israel will in dem Nachbarland unter anderem verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die Hisbollah ihren militärischen Einfluss ausweiten und das eigene Territorium beispielsweise mit Raketen bedrohen. Ausserdem gibt es in Russland eine grosse jüdische Gemeinde, auf die Israel Rücksicht nehmen will.