Giorgia Meloni wurde auch in der zweiten Parlamentskammer das Vertrauen ausgesprochen. Sie und ihr Kabinett erreichten die benötigte Mehrheit.
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Giorgia Meloni ist als erste Frau in der Geschichte Italiens im Amt der Regierungschefin vereidigt worden. - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Giorgia Meloni wurde nun auch in der zweiten Parlamentskammer Vertrauen zugesprochen.
  • Sie konnte zusammen mit ihrer Regierung die nötige absolute Mehrheit erreichen.
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Der neuen italienischen Regierung unter Giorgia Meloni ist auch in der zweiten Parlamentskammer in Rom das Vertrauen ausgesprochen worden. Bei einer Abstimmung im Senat erhielt die Ministerpräsidentin und ihr Kabinett am Mittwoch die nötige absolute Mehrheit. Tags zuvor hatte bereits das Abgeordnetenhaus für die neue Rechtsallianz in der Exekutive votiert. Im kleineren Senat stimmten 115 der 200 anwesenden Parlamentarier für Meloni, die am Wochenende als erste weibliche Regierungschefin ins Amt gekommen war.

Ein Erfolg war der 45-Jährigen praktisch sicher, da ihre Koalition die absolute Mehrheit in den beiden Kammern hält. Im Abgeordnetenhaus hatten am Dienstag von 389 Anwesenden 235 für Meloni gestimmt. Zuvor hatte Meloni in ihrer ersten programmatischen Rede einen Ausblick gegeben auf die Ziele der von den rechtsradikalen Fratelli d'Italia angeführten Koalition.

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Ministerpräsidentin Meloni bei einer Sitzung des Parlaments. - AFP/Archiv

Sie bekannte sich zu Europa und der Verankerung Italiens in internationalen Allianzen. Gleichzeitig kündigte sie aber Vorschläge für Modifizierungen einiger Regeln – etwa des Wachstums- und Stabilitätspaktes – an. Gegen Migranten will sie streng vorgehen. Darüber hinaus sollen Familien und Unternehmen in der Energiekrise entlastet werden, ohne dabei Details zu nennen.

Ukraine soll weiterhin unterstützt werden

Im Senat unterstrich sie am Mittwoch, dass sie die Ukraine weiter unterstützen werde. Friedensgespräche könne es nur geben, wenn Kiew Russland als Aggressor im Kampf nicht unterlege, meinte sie. Italien werde weiter fest zur Ukraine stehen, denn sonst würde man das internationale Vertrauen und die Glaubwürdigkeit bei den Partnern verlieren, was Rom sehr schaden könnte.

Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi hatte zuletzt für Wirbel gesorgt, mit seinen Bemerkungen über seinen Freund Wladimir Putin. Dies nährten Ängste über eine Annäherung an Russland. Nun hielt er seine ersten Rede im Senat seit neun Jahren und sagte darin, dass Italien fest an der Seite Kiews stehe.

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