Jacqueline Fehr fordert Abgang von SP Präsident Christian Levrat
Das Wichtigste in Kürze
- Jacqueline Fehr fordert nach den Wahlen einen Wechsel bei der SP-Parteispitze.
- Die Zürcher SP-Regierungsrätin plädiert für eine junge Sozialdemokratin.
Die SP gehörte bei den eidgenössischen Wahlen am 20. Oktober zu den Verlierern. Die Sozialdemokraten mussten nicht nur den Verlust von vier Nationalratssitze hinnehmen, sondern haben schweizweit auch zwei Prozentpunkte bei der Wählerstärke verloren.
Unter Parteipräsident Christian Levrat (49) fuhr sie also das schlechteste Ergebnis seit fast 100 Jahren ein.
Seither gibt es Kritik an der SP-Spitze von zahlreichen Genossinnen und Genossen. Nun schaltet sich auch Jacqueline Fehr in die Diskussion ein. Die Zürcher SP-Regierungsrätin spricht sich dabei in deutlichen Worten für einen Wechsel an der Parteispitze aus
Jacqueline Fehr will «weiblich und junges» SP-Gesicht
In der linken Zeitung «P.s.» stellte sie klar, dass sie gegen eine erneute Amtsdauer von Christian Levrats als Parteipräsident plädiert.
«Wir brauchen einen Wechsel an der Spitze. Das Gesicht der SP Schweiz muss in den kommenden Jahren weiblich und jung sein», so die 56-Jährige.
Gegenüber der «NZZ» doppelt die Zürcherin nach. Es sei an der Zeit, dass die junge Generation übernehme und eine Frau an die Spitze der Partei trete, so Jacqueline Fehr. Unterstützung erhält sie von der kantonalen SP-Chefin Priska Seiler-Graf.
Favoritinnen hat Fehr dabei zwar keine, bringt jedoch mit Mattea Meyer, Nadine Masshardt, Flavia Wasserfallen, Samira Marti oder Barbara Gysi einige mögliche Kandidaten ins Spiel.
Auch Co-Präsidien kommen in Frage
Christian Levrats Zeit als SP-Parteipräsident läuft im Frühling 2020 aus. Zu diesem Zeitpunkt hätte er das Amt insgesamt elf Jahren inne. Dass er noch eine weitere Amtsdauer anhängen möchte, ist unwahrscheinlich.
In der SP ist klar, dass dann eine Frau zum Zug kommen muss. Doch auch gemischte Doppel – im Sinne von Co-Präsidien mit Frau und Mann – stehen zur Diskussion.