Jahrestag des Referendums: Tausende Katalanen fordern Unabhängigkeit
Heute jährt sich das Unabhängigkeitsreferendum Kataloniens. Tausende Menschen sind auf die Strasse gegangen, um für Unabhängigkeit zu demonstrieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor fünf Jahren fand das illegale Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien statt.
- Tausende Separatisten demonstrierten am Samstag für die Trennung von Spanien.
Am fünften Jahrestag des illegalen Unabhängigkeitsreferendums in Katalonien haben erneut Tausende für eine Trennung der Region von Spanien demonstriert. Die Separatisten versammelten sich am Samstagabend am Triumphbogen im Zentrum von Barcelona.
Sie forderten unter anderem den Rücktritt der Regional-Regierung von Ministerpräsident Pere Aragonés, der ihrer Meinung nach bei der Einlösung des Wahlkampfversprechens der Gründung einer unabhängigen katalanischen Republik zu zögerlich agiert. Nach Polizeischätzung nahmen an der Kundgebung etwa 11'000 Menschen teil.
Die Präsidentin der Bürgerbewegung ANC, Dolors Feliú, forderte von Aragonés «einen Plan zur Verwirklichung der Unabhängigkeit».
«Man wird uns nicht stoppen können»
«Wenn sie (die Politiker) das nicht schaffen, werden wir das tun. Man wird uns nicht stoppen können», rief sie. Man werde Neuwahlen fordern und mit einer eigenen Partei antreten. Ähnlich äusserte sich in ihrer Rede die Präsidentin der Handelskammer von Barcelona, Mònica Roca.
«Revolutionen werden von der Zivilgesellschaft und den Bürgern gemacht, nicht von den Politikern». Die Unternehmer Kataloniens seien auch deshalb mehrheitlich für eine Abspaltung, weil die Region von der Zentralregierung wirtschaftlich benachteiligt werde.
Aragonés versicherte unterdessen in einer Mitteilung, seine Koalitionsregierung strebe weiterhin die Unabhängigkeit an, wolle aber ein mit der Zentralregierung vereinbartes Referendum erreichen.
«Wir haben das Referendum (vom 1. Oktober 2017) durchgeführt und wir werden erreichen, dass Katalonien erneut abstimmt», beteuerte der Politiker der linken Partei ERC. «Wir werden es wieder tun, denn viele von uns wollen, dass Katalonien ein freies Land wird.»