Jean-Claude Juncker sieht Chancen auf Brexit Abkommen steigen
Das Wichtigste in Kürze
- Jean-Claude Juncker zeigt sich bei den Brexit-Verhandlungen hoffnungsvoll.
- Der EU-Kommissionspräsident rechnet bis spätestens November mit einer Einigung.
«Ich habe Grund zu denken, dass sich das Annäherungspotential zwischen beiden Seiten in den vergangenen Tagen vergrössert hat», sagte der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker in einem Gespräch über die Brexit-Verhandlungen mit den österreichischen Zeitungen «Standard» und «Kurier» sowie dem Wochenmagazin «Falter». «Aber es lässt sich nicht absehen, ob wir schon im Oktober zum Abschluss kommen. Wenn nicht, dann machen wir das im November.»
Grossbritannien scheidet Ende März 2019 aus der EU aus, doch die Gespräche über die Austrittsvereinbarung zwischen London und Brüssel treten auf der Stelle. EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte die britische Premierministerin Theresa May am Donnerstag aufgefordert, in den Verhandlungen mit Brüssel endlich «zur Sache zu kommen». London soll bis zum EU-Gipfel Mitte Oktober neue Vorschläge machen. Sollte keine Einigung gelingen, könnte im November ein Brexit-Sondergipfel folgen.
«Ich bin der Meinung, dass wir Abstand nehmen müssen von diesem Szenario eines ‹no deal›», sagte Juncker in dem Interview. Er gehe davon aus, dass sich die EU und London einigen. «So weit sind wir noch nicht. Aber unser Wille ist ungebrochen, mit der britischen Regierung eine Verständigung zu erzielen.»