Katalanische Separatisten protestieren die siebte Nacht in Folge
Katalanische Separatisten haben die siebte Nacht in Folge gegen langjährige Haftstrafen für neun Führer der Unabhängigkeitsbewegung demonstriert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Katalonien protestierten die Separatisten die siebte Nacht in Folge.
- Menschen veranstalteten am Sonntagabend einen friedlichen Sitzprotest in Barcelona.
- Anders als in früheren Nächten gab es dieses Mal in Barcelona keine Ausschreitungen.
Tausende Menschen veranstalteten am Sonntagabend einen friedlichen Sitzprotest vor dem Polizeipräsidium im Zentrum von Barcelona. Die Demonstranten skandierten stundenlang Slogans wie «Freiheit für die politischen Gefangenen!» sowie «Raus mit der Besatzungsmacht!».
Es war der siebte Protesttag in der abtrünnigen Region im Nordosten Spaniens. Dies, nachdem das Oberste Gericht am Montag neun Separatistenführer des Aufruhrs für schuldig befunden und zu langen Haftstrafen verurteilt hatte. Anders als in früheren Nächten gab es diesmal in Barcelona keine Ausschreitungen. Die Zeitung «El Periódico» sprach von einer «festlichen Stimmung».
Am Sonntag gingen auch auf Mallorca knapp 5000 Menschen aus Solidarität mit den katalanischen Separatisten auf die Strasse. Die Kundgebung in der Inselhauptstadt Palma verlief ebenfalls ohne nennenswerte Zwischenfälle. Eine ähnlich grosse Kundgebung hatte es am Samstag bereits in der spanischen Hauptstadt Madrid gegeben.
Grosse Demo am Freitag
Wegen ihrer Rolle beim Abspaltungsreferendum vom Oktober 2017 wurden sieben ehemalige Regionalpolitiker und zwei Anführer ziviler Organisationen vom «Tribunal Supremo» zu Gefängnisstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt.
Seither gibt es in Katalonien jeden Tag massive Proteste von Separatisten. Am Freitag gingen nach Angaben der Polizei rund 525'000 Menschen auf die Strasse.
An diesem Tag erlebten Barcelona und ganz Katalonien die gewalttätigste Nacht der jüngsten Proteste. In der ganzen Region gab es nach amtlichen Angaben 83 Festnahmen. 182 Menschen, darunter 22 Polizisten und zwei Journalisten, wurden verletzt.