Klimaaktivisten rufen zu Mobilisierung für Erhalt von Lützerath auf
Klimaaktivisten haben zur Mobilisierung für den Erhalt des kurz vor der Räumung stehenden nordrhein-westfälischen Dorfs Lützerath aufgerufen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bürgermeister sieht keine Hoffnung für Dorf: «Es ist entschieden».
«Es wird ernst – der Tag X ist gekommen, Lützerath braucht uns alle», teilten die Aktivisten in einer gemeinsamen Erklärung mehrerer Gruppen mit. Grund seien die laufenden Räumungsvorbereitungen der Behörden in dem von Aktivisten besetzten Ort im rheinischen Braunkohlerevier.
«Der Protest gegen die Räumung wird bunt und vielfältig sein», kündigten die Aktivisten an. «Wir nehmen unsere demokratischen Rechte wahr, treten ein für die fossilfreie Zukunft und stellen uns dagegen, dass Klimaaktivismus kriminalisiert wird.» Für die kommenden Tage planen die Aktivisten mehrere Veranstaltungen in und um Lützerath.
Der Bürgermeister von Erkelenz, Stephan Muckel (CDU), sieht hingegen keine Möglichkeit, die zu seiner Stadt gehörende Ortschaft vor der Abbaggerung zu bewahren. «Es ist entschieden», sagte Muckel im Bayerischen Rundfunk. Die Erweiterung des Braunkohletagebaus Garzweiler sei politisch auf höchster Ebene vereinbart. Bund, Land und der Tagebaubetreiber seien sich einig.
Für die Räumung von Lützerath befürchtet Muckel Probleme. Er habe vor allen Respekt, die «friedlich, bunt und kreativ demonstrieren». Die Bilder vom Montag liessen ihn aber für den Fall einer Räumung «nichts Gutes erahnen».
An dem von Klimaaktivisten besetzten Ort hatten am Montag Vorbereitungen für eine Räumung des Dorfs begonnen. Dabei wurden auch Barrikaden errichtet, zudem wurden Einsatzkräfte mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen.
Lützerath soll der Erweiterung des grossen Braunkohletagebaus Garzweiler weichen, was den Ort zu einem Symbol von Klimaschützern in ihrem Kampf gegen die Kohleverstromung macht. Die Behörden kündigten eine Räumung ab Mitte Januar an.