Boris Becker schreibt Buch über seine Zeit im Gefängnis
Die Zeit hinter Gittern sei für Boris Becker eine der schlimmsten Erfahrungen seines Lebens gewesen. Nun berichtet der Tennis-Star in einem Buch darüber.

Das Wichtigste in Kürze
- Boris Becker wanderte 2022 wegen Insolvenzverschleppung ins Gefängnis.
- Jetzt hat der Tennis-Star ein Buch über seine Zeit hinter Gittern geschrieben.
- Es handle sich um einen Versuch «zu heilen», so der 57-Jährige.
Boris Becker (57) hat ein Buch über seine Zeit im Gefängnis geschrieben. Die Haft in Grossbritannien sei eine der schmerzhaftesten Erfahrungen seines Lebens gewesen.
Albträume würden ihn noch heute verfolgen, berichtet der frühere Tennis-Star auf Instagram. «Schreiben war mein Versuch zu heilen.»
Das Buch mit dem Titel «Inside. Gewinnen – Verlieren – Neu beginnen» soll laut Ullstein-Verlag am 10. September erscheinen.

Becker hatte nach finanziellen Schwierigkeiten beim Gang zum Insolvenzverwalter Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Im April 2022 wurde er zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Boris Becker: «Natürlich war ich schuldig»
Die Zeit hinter Gittern war ein einschneidendes Erlebnis für den einstigen Weltstar. Er kam mit Gewalttätern in Berührung, von denen ihm einige an den Kragen wollten. Andere beschützten ihn aber auch, wie Becker in Interviews erzählte.
Doch die Zeit ging schneller vorbei als gedacht: Aufgrund einer Sonderregelung für ausländische Häftlinge wurde der Deutsche bereits nach einigen Monaten im Dezember 2022 entlassen.
Kurz darauf sprach er in einem TV-Interview erstmals über den Knast. «Natürlich war ich schuldig», gab er damals gleich zu Beginn zu.
Insbesondere die Anfangszeit machte dem 57-Jährigen zu schaffen: «Es geht ums nackte Überleben. Extrem schmutzig. Extrem gefährlich.»
Rund sieben Kilo hat er in Haft dazumal abgenommen. «Ich habe zum ersten Mal in meine Leben Hunger gefühlt, also bin hungrig ins Bett gegangen», erinnerte er sich.
«Man darf nicht jammern»
Er habe das Gefängnis überlebt, da er Zustand «schnell akzeptiert» habe, meinte Boris Becker zudem erst vor wenigen Wochen. Seine eigenen Gedanken zu kontrollieren, habe ihm geholfen, mit der Situation besser klarzukommen. «Man darf nicht jammern oder sich als Opfer fühlen.»

Man dürfe nicht nach hinten blicken, «aber auch nicht zu weit nach vorn». Vielmehr gehe es darum, «im Moment zu bleiben und versuchen, mit der Situation zurechtzukommen». Doch: «Die schwierigste Aufgabe überhaupt ist es, bei sich selbst und dem Wesentlichen zu bleiben und sein Handeln zu hinterfragen.»
Auch privat ging es für Boris Becker wieder aufwärts. Der Tennis-Star, gebürtig aus Leimen in der Nähe von Heidelberg, ist inzwischen zum dritten Mal verheiratet. In Portofino an Italiens Mittelmeer-Küste gab er seiner Lilian im vergangenen Jahr das Jawort.