Klimakonferenz in Polen erzielt Kompromiss
Im polnischen Kattowitz fiel doch noch der Hammer: Jetzt gibt es eine Gebrauchsanweisung für den Klimaschutz.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Klimakonferenz in Polen ging zu Ende.
- Die 196 Staaten konnten sich auf einen Kompromiss einigen.
Die Weltklimakonferenz in Polen hat das Regelwerk für die praktische Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beschlossen. Das Plenum der Vertreter aus fast 200 Staaten billigte heute Samstagabend in Kattowitz (POL) nach zweiwöchigen Verhandlungen einen Kompromiss.
Der Chef der Uno-Klimakonferenz in Polen, Michal Kurtyka, besiegelte den Kompromiss des Plenums mit einem Hammerschlag. Ziel des Abkommens ist, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Dafür muss der Ausstoss von Treibhausgasen etwa aus der Verbrennung von Kohle und Öl in den kommenden Jahren drastisch reduziert werden
Kurtyka sagte, bei den Klimaverhandlungen gehe es nicht um nationale Interessen, sondern einen Sinn für Menschlichkeit und die Verantwortung für kommende Generationen. Die Beschlüsse seien «1000 kleine Schritte nach vorne. Sie können stolz sein.»
Gruppendruck soll auf Kurs halten
Vertreter aus 196 Staaten und der EU hatten in Polen zwei Wochen lang um die Regeln gerungen, nach denen Staaten künftig über ihre Pläne und Fortschritte im Klimaschutz berichten sollen. Vergleichbarkeit und Transparenz sind wichtig, da das Pariser Abkommen auf gegenseitigem Vertrauen beruht und keine Sanktionen vorsieht, wenn Länder nicht vorankommen. Vor allem der Gruppendruck soll alle auf Kurs halten.
Die Verhandlungen sollten eigentlich am Freitag enden, zogen sich aber hin bis durch die Nacht. Sitzungen wurden immer wieder verschoben. Die Entscheidung fiel schließlich erst einen ganzen Tag später – was für Klimagipfel aber nichts Ungewöhnliches ist.
Strittig waren auch Fragen rund um Finanzhilfen der reicheren Länder für die ärmeren. Die vom Klimawandel besonders gefährdeten Staaten hatten zudem ein deutliches Signal eingefordert, dass es grössere Anstrengungen im Klimaschutz braucht, um dramatische Folgen zu begrenzen. Bis zuletzt gab es auch Ärger um den internationalen Handel mit Verschmutzungsrechten.