Kramp-Karrenbauer bot Ziemiak CDU Generalsekretariat vor Wahl an
Annegret Kramp-Karrenbauer schlug Paul Ziemiak als CDU-Generalsekretär vor: sie bot ihm die Stelle schon vor ihrer Wahl als Vorsitzende an, er lehnte aber ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Paul Ziemiak soll für Annegret Kramp-Karrenbauer das CDU-Generalsekretariat machen.
- Seine Wahl würde die Jungen und die Konservativen mehr einbinden.
Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat den Vorsitzenden der Jungen Union, Paul Ziemiak, als neuen Generalsekretär vorgeschlagen. In einer Rede auf dem CDU-Parteitag in Hamburg bat die Vorsitzende die Delegierten heute Samstag um die Wahl Ziemiaks. Der 33-Jährige sei mit seinem Profil geeignet, den anstehenden Erneuerungsprozess der Partei voranzutreiben.
Kramp-Karrenbauer räumte ein, dass sie Ziemiak schon vor ihrer Wahl das Amt angeboten habe für den Fall, dass sie den Wettstreit um den Parteivorsitz gewinne. Demnach sagte Ziemiak ihr aber ab und begründete dies mit seiner Loyalität zu den beiden Gegenkandidaten Friedrich Merz und Jens Spahn, die wie er selbst aus Nordrhein-Westfalen stammen. Ziemiaks Berufung dürfte ein Versuch Kramp-Karrenbauers sein, die unterschiedlichen Lager der Partei zusammenzuführen und die Anhänger von Merz und Spahn einzubinden.
Ziemiak gilt als Konservativer
Ziemiak gilt zudem ebenso wie Merz und Spahn als Vertreter des konservativen Parteiflügels. Kramp-Karrenbauer ist eine Vertraute der langjährigen Vorsitzenden Angela Merkel und gilt als Vertreterin eines politischen Kurses der Mitte. Noch am Vorabend des Parteitags liess Ziemiak vor Mitgliedern der Jungen Union nach Angaben von Teilnehmern durchblicken, dass er bei der Vorsitzendenwahl nicht für Kramp-Karrenbauer stimmen werde.
Die neue Vorsitzende berichtete am Samstag den Delegierten, sie habe Ziemiak den Posten des Generalsekretärs am Freitagabend erneut angeboten und er habe dies dann angenommen. Es gehe nun nicht um den gestrigen Tag, sondern um die Zukunft der Partei, sagte Ziemiak am Samstag in seiner Bewerbungsrede. «Ich bewerbe mich, weil es um diese Partei geht», sagte er. «Jetzt geht es darum, die Partei zu erneuern mit einem klaren Kurs und einer klaren Sprache.»
Der Vorsitzende des unionsnahen Studentenverbands RCDS, Henrik Wärner, begrüsste die Entscheidung Kramp-Karrenbauers. Die neue Parteivorsitzende zeige damit, «dass sie die junge Generation in den Erneuerungsprozess der Partei einbinden möchte», sagte Wärner am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. «Das begrüssen wir.»