Lesbenorganisationen fordern Recht auf Samenspende
Die Samenspende ist heute nur gemischtgeschlechtlichen Ehepaaren offen. Das wollen Lesbenorganisationen ändern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Lesbenorganisation LOS und der Dachverband Regenbogenfamilien wollen «Ehe für alle».
- Unter dem Motto «Recht auf Samen, Amen» sind die beiden Organisationen auf die Strasse.
Seit 2018 dürfen gleichgeschlechtliche Paare Stiefkinder adoptieren. Die Verfahren haben sich allerdings als langwierig und risikoreich erwiesen. Die Lesbenorganisation LOS und der Dachverband Regenbogenfamilien setzen ihre Hoffnung nun auf «Ehe für alle».
Die Vorlage wird am Freitag von der Rechtskommission des Nationalrats beraten.
Der Vernehmlassungsentwurf ist fast durchwegs positiv aufgenommen worden. Gleichgeschlechtliche Ehepaare sollen grundsätzlich dieselben Rechte und Pflichten haben wie verschiedengeschlechtliche. Namentlich sollen sie Kinder adoptieren dürfen.
Um die Gesetzesänderungen nicht zu belasten, hat die Kommission die Themen Altersvorsorge und Fortpflanzungsmedizin ausgeklammert. Allerdings schickte sie auch eine Variante in die Vernehmlassung, die die Samenspende für lesbische Paare erlauben würde. Heute steht diese Möglichkeit nur gemischtgeschlechtlichen Ehepaaren offen.
50 Personen auf die Strasse
LOS und der Dachverband Regenbogenfamilien hatten am Freitag zu einer Kundgebung in Bern aufgerufen. Dies unter dem Motto «Recht auf Samen, Amen».
Rund 50 Personen gingen für die Variante der Rechtskommission auf die Strasse: Ist die Mutter im Zeitpunkt der Geburt eines Kindes mit einer Frau verheiratet, soll diese automatisch als anderer Elternteil gelten. Die Elternschaft ab Geburt würde lesbischen Paaren den Zugang zur Samenspende ermöglichen.