Linker Kandidat führt bei Präsidentenwahl in Sri Lanka

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Sri Lanka,

Anura Kumara Dissanayake, der linksgerichtete Kandidat, liegt bei den Präsidentschaftswahlen auf Sri Lanka vorn.

Anura Kumara Dissanayake
Anura Kumara Dissanayake, der linksgerichtete Kandidat, liegt bei den Präsidentschaftswahlen auf Sri Lanka vorn. - AP Photo/Eranga Jayawardena

Bei der Präsidentenwahl auf Sri Lanka liegt der linksgerichtete Kandidat Anura Kumara Dissanayake in Führung. Laut Zwischenergebnissen, die die staatliche Wahlkommission einen Tag nach der Stimmabgabe veröffentlichte, entschieden sich etwa 40 Prozent der Wähler für den 55-jährigen Abgeordneten und Anführer der Koalition «Nationale Volksmacht» (NPP).

An zweiter Stelle lag der Oppositionsführer im Parlament, Sajith Premadasa, gefolgt von Amtsinhaber Ranil Wickremesinghe. Der Präsident wird für fünf Jahre gewählt. Mit dem Endergebnis wird noch heute gerechnet.

Zwei Jahre nach einem Staatsbankrott verbinden viele Menschen des südasiatischen Inselstaats mit der Wahl die Hoffnung auf wirtschaftliche Stabilität. Die Wahl, zu der etwa 17 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen waren, galt deshalb auch als Abstimmung über das Reformprogramm der Regierung. Wickremesinghe, der bereits mehrfach Premierminister gewesen war, hatte nach der Flucht seines Vorgängers Gotabaya Rajapaksas vor zwei Jahren übergangsweise das Präsidentenamt übernommen.

Friedlichste Wahlen in Landesgeschichte trotz Ausgangssperre

Der Chef der Wahlkommission sprach laut der Sri Lanker Zeitung «Daily Mirror» von den friedlichsten Wahlen in der Geschichte des Landes. Trotzdem verhängten die Behörden einige Stunden nach der Wahl eine landesweite Ausgangssperre, um die «öffentliche Sicherheit» aufrechtzuerhalten. Das Verbot sollte laut «Daily Mirror» am Sonntagmittag (Ortszeit) aufgehoben werden.

Inflation während der Wirtschaftskrise lag zeitweise bei mehr als 60 Prozent Die dramatische Wirtschaftskrise hatte in Sri Lanka massive Proteste ausgelöst. Dem hoch verschuldeten Staat fehlte es damals auch an Mitteln, um lebenswichtige Güter wie Lebensmittel zu importieren. Die Inflation lag zeitweise bei mehr als 60 Prozent.

Kampf mit den Folgen einer massiven Krise

Trotz Zeichen einer langsamen Erholung kämpft das Land nach wie vor mit den Folgen der Krise und des folgenden Staatsbankrotts. Premadasa und Dissanayake möchten über das Abkommen mit dem internationalen Währungsfonds (IWF) neu verhandeln, der dem Land ein Hilfsprogramm in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar (derzeit etwa 2,7 Milliarden Euro) gewährt hat. Die Auszahlung des Kredits ist an strenge Bedingungen wie die Umsetzung bestimmter Reformen und unpopulären Sparmassnahmen geknüpft.

Kommentare

User #2216 (nicht angemeldet)

Ein Sozialist wird wohl kaum sparen wollen. Die Ausgaben und die Verschuldung wird wohl werden wohl weiter massiv steigen in dem armen Land. Denke kaum, dass der IWF von seinen Erwartungen abrückt. Wer nimmt schon Kredite beim IWF auf? Siehe Argentinien. Sozialismus, Misswirtschaft und Kredite haben das einst reiche Land zu einem echten armen Krisenland gemacht.

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