Macron: Ex Sicherheitsmann sieht Kampagne gegen den Präsidenten
«Es gab zuerst den Willen, dem Präsidenten zu schaden, das steht fest», meint Alexandre Benalla zur Affäre um sein gewaltsames Vorgehen bei einer Demonstration.
Das Wichtigste in Kürze
- Alexandre Benalla sieht in der Affäre um ihn eine Kampagne gegen Emmanuel Macron.
- Er sei nur die «Eingangstür» gewesen, um an den Präsidenten Frankreichs heranzukommen.
Der mutmasslich gewalttätige Ex-Sicherheitsmitarbeiter von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht in der Aufregung um seine Person eine Kampagne gegen den Staatschef. «Es gab zuerst den Willen, dem Präsidenten zu schaden, das steht fest», sagte Alexandre Benalla in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung «Le Monde». Er selbst sei nur die «Eingangstür» gewesen, um an Macron heranzukommen.
Benalla räumte ein, bei einer Demonstration am 1. Mai in Paris gegen Demonstranten vorgegangen zu sein. Dabei habe er einen Polizeihelm und eine Polizeiarmbinde getragen, obwohl er eigentlich nur als Beobachter zugegen gewesen sei. Er habe damit einen «politischen Fehler» begangen, aber keine Straftat, sagte Benalla.
Das Einschreiten von Macrons Mitarbeiter wurde der Öffentlichkeit erst im Juli durch Medienberichte und Videos bekannt. Es folgte nach Einschätzung von Beobachtern die grösste Krise der Amtszeit Macrons. Die Opposition vermutet einen Vertuschungsskandal. Zwei Ermittlungsausschüsse wurden eingesetzt, um die Hintergründe aufzudecken. Gegen Benalla läuft mittlerweile ein Ermittlungsverfahren der Justiz wegen des Verdachts der Gewalttätigkeit und der Amtsanmassung.