Macron Freund oder Feind? - Premier-Kandidatin Truss noch unsicher
Seit dem Brexit ist das Verhältnis zwischen Grossbritannien und Frankreich kritisch. Ähnlich sieht dies auch Premierministerin-Kandidatin Liz Truss.
Das Wichtigste in Kürze
- Das britisch-französische Verhältnis ist seit jeher angespannt.
- Aber seit dem Brexit ist es noch zusätzlich belastet.
Liz Truss (47) will sich noch nicht festlegen, ob sie den französischen Präsidenten Emmanuel Macron als Gegner oder Verbündeten einstuft. Bei einem Wahlkampfauftritt im englischen Norwich antwortete die britische Premierministerin-Kandidatin am Donnerstagabend auf die Frage: «Das Urteil steht noch aus.»
Sollte sie Premierministerin werden, werde sie den Franzosen auf Grundlage seiner Taten, nicht seiner Worte, beurteilen. In den Reihen der konservativen Parteibasis erntete die 47-Jährige damit Applaus, auf Twitter reagierten mehrere Kommentatorinnen und Kommentatoren mit Empörung.
Liz Truss zählt als Favoritin
London und Paris streiten unter anderem über Bootsmigranten, sowie über Fischerei-Lizenzen nach dem EU-Austritt der Briten. Macron galt in den Brexit-Verhandlungen als harter Gegenspieler des britischen Premiers Boris Johnsons.
Derzeit stimmen die mindestens 160 000 Mitglieder der konservativen Tory-Partei über die Nachfolge Johnsons ab. Am 5. September wird verkündet, wer in die Downing Street einziehen und das Amt des Regierungschefs übernehmen wird. Aussenministerin Truss gilt Umfragen zufolge als Favoritin, doch auch ihr Konkurrent, Ex-Finanzminister Rishi Sunak, rechnet sich Chancen aus.