Martin Griffiths sieht bei Jemen Gesprächen positiven Geist
Der UN-Vermittler Martin Griffiths hat den «positiven Geist» der Jemen-Friedensgespräche in Schweden gelobt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit Donnerstag sprechen Jemens Regierung und Rebellen in Schweden über einen Frieden.
- UN-Vermittler Martin Griffiths lobt beide Parteien für ihren «positiven Geist».
Beide Seiten diskutierten «ernsthaft und konstruktiv» über vertrauensbildende Massnahmen, erklärte UN-Vermittler Martin Griffiths in einer heute Sonntag verbreiteten Erklärung. Gleichzeitig rief er die Anhänger der jemenitischen Regierung und die schiitischen Huthi-Rebellen zur Zurückhaltung am Boden auf: «Wir arbeiten vor dem Hintergrund einer sehr fragile Lage im Jemen.»
Die mit Spannung erwarteten Jemen-Friedensgespräche hatten am Donnerstag in Rimbo nördlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm begonnen. Bei ihnen wird über ein Ende des seit mehr als vier Jahren andauernden Bürgerkriegs in dem bitterarmen Land verhandelt.
Regierung und Saudis gegen Huthis und Iran
Die Huthi-Rebellen kontrollieren grosse Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Sie kämpfen gegen die international anerkannte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt die Truppen der Regierung mit Luftangriffen. Sie sieht in den Huthis einen Verbündeten des schiitischen Irans, eines Erzfeindes der Saudis.
Die UN sehen in dem Land auf der Arabischen Halbinsel die weltweit schwerste humanitäre Krise. Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählte mehr als 68'000 Toten und Verletzten seit Beginn der Luftangriffe der saudisch geführten Koalition im März 2015.
Einer Analyse humanitärer Organisationen zufolge erleben mindestens 65'000 Menschen in dem Bürgerkriegsland eine Hungersnot. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung lebten in einer prekären Versorgungslage.