Menschen ab 60 und Risikogruppen erhalten kostenlos FFP2-Masken
In Deutschland sollen Menschen, die Risikogruppen angehören, kostenlose FFP2-Masken erhalten. Die Massnahme soll noch in diesem Jahr umgesetzt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Menschen, die Risikogruppen angehören, sollen kostenlose FFP2-Masken erhalten.
- Dies teilte der deutsche Bundesgesundheitsminister am Mittwoch mit.
- Insgesamt sollen die Atemschutzmasken an 27 Millionen Menschen abgegeben werden.
Der Bund versorgt Menschen ab 60 und Angehörige anderer Risikogruppen noch vor dem Jahreswechsel mit ersten FFP2-Atemschutzmasken.
Jeweils drei Stück werden an jeden Berechtigten kostenfrei in der Apotheke abgegeben, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin sagte. Für das kommende Jahr sollen die Berechtigten dann zusätzlich zwei Coupons für je sechs Masken erhalten.

Die ersten drei Masken in diesem Jahr erhalten die Berechtigten durch Vorlage ihres Personalausweises in der Apotheke «oder nach nachvollziehbarer Darlegung des Anspruchs durch Eigenauskunft», wie es in Spahns Verordnungsentwurf heisst. Die Massnahme soll am 15. Dezember in Kraft treten.
Die fälschungssicheren Coupons sollen von den Krankenkassen ausgegeben werden, und zwar in zwei genau definierten Zeiträumen. «Damit wollen wir verhindern, dass auf Kosten der Schwächsten Geschäfte gemacht werden», sagte Spahn. Es bleibe oberstes Ziel, die Risikogruppen in der Pandemie zu schützen.
27 Millionen Personen sollen Masken erhalten
Erhalten sollen die Masken gut 27 Millionen Menschen, die zu den vom Gemeinsamen Bundesausschuss definierten Risikogruppen gehören – darunter Menschen etwa mit Herzinsuffizienz oder Diabetes vom Typ 2. Die Masken sollen sowohl gesetzlich als auch privat Versicherte bekommen, für die beiden Sechser-Packs im kommenden Jahr ist eine Eigenbeteiligung von jeweils zwei Euro vorgesehen.
Spahn verwies darauf, dass auch die FFP-2-Masken keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Corona-Infektion böten. Sie seien «kein Freifahrtschein, um unachtsam zu sein».
Forderungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina
Ausdrücklich stellte sich Spahn hinter die Forderung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Schliessung der Einzelhandelsgeschäfte nach Weihnachten. Das Risiko entstehe vor allem durch die grossen Zusammenkünfte in den Innenstädten etwa auf dem Weg zu den Geschäften, sagte Spahn. Er verwies dabei auch auf die vielfach kritisierten Glühweinstände.
Die Zeit zwischen den Jahren sei sowieso die ruhigste. «Wir brauchen mal zehn bis 14 Tage als Gesellschaft, um die Zahlen zu brechen», sagte Spahn. Er appellierte zugleich an die Bürger, schon vor einer möglichen Schliessung nach Weihnachten zurückhaltend beim Einkaufen zu sein.

Merkel hatte sich zuvor in der Haushaltsdebatte dafür ausgesprochen, in einer Phase bis zum 10. Januar die Geschäfte zu schliessen. Es sollten auch die Schulferien verlängert oder auf Digitalunterricht umgestellt werden. Sie schloss sich damit ausdrücklich den Forderungen der Wissenschaftsakademie Leopoldina nach einem bundesweiten harten Lockdown an.