Merkel gedenkt in Auschwitz der Opfer des NS-Völkermordes
Wenige Wochen vor dem 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz (POL) hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag erstmals das ehemalige deutsche KZ besucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundeskanzlerin Angela Merkel gedenkt der Opfer in Auschwitz (POL).
- Merkel folgte einer Einladung der Stiftung Auschwitz-Birkenau.
- In Auschwitz wurden während des 2. Weltkrieges 1,1 Millionen Menschen ermordet.
An der Seite des polnischen Ministerpräsidenten Mateusz Morawiecki durchschritt Merkel am Vormittag das Eingangstor zu dem früheren KZ mit dem zynischen Schriftzug «Arbeit macht frei».
An der sogenannten Todeswand legte Merkel einen Kranz nieder und gedachte mit einer Schweigeminute der dort ermordeten Häftlinge. An der Mauer hatten die Nazis tausende KZ-Insassen erschossen.
Später ist noch ein Gang durch das ehemalige Vernichtungslager Birkenau geplant, wo die Nazis den Grossteil der deportierten Juden in den Gaskammern ermordeten.
Einladung der Stiftung Auschwitz-Birkenau
Merkel besucht die Gedenkstätte auf Einladung der Stiftung Auschwitz-Birkenau, die ihr zehnjähriges Bestehen begeht. Am Tag vor der Abreise der Kanzlerin hatten sich Bund und Länder darauf geeinigt, die Stiftung mit weiteren 60 Millionen Euro zu unterstützen.
Merkel nimmt in Birkenau auch an einem Festakt der Stiftung teil. Zu den Rednern zählt neben Merkel und Morawiecki auch der Auschwitz-Überlebende Bogdan Stanislaw Bartnikowski.
1,1 Millionen Menschen ermordet
Das KZ Auschwitz-Birkenau war im Zweiten Weltkrieg im damals von Hitler-Deutschland besetzten Polen das grösste Vernichtungslager der Nazis. Etwa 1,1 Millionen Menschen wurden dort ermordet, die meisten waren Juden. Auch 80'000 nicht-jüdische Polen, 25'000 Sinti und Roma sowie 20'000 sowjetische Soldaten wurden in dem Lager ermordet, das die Rote Armee am 27. Januar 1945 befreite.