Mississippi entfernt Konföderierten-Symbol aus seiner Fahne
US-Bundesstaat Mississippi will die Symbolik der ehemaligen Sklavenhalter-Staaten entfernen. Seit 2003 sind sie die einzigen, die noch solche Symbole enthalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mississippi entfernt die Symbolik der ehemaligen Sklaverei-Staaten aus ihren Fahnen.
- Damit reagieren sie auf die verschärfte Rassismus-Debatte.
- Zudem ist es der letzte Bundesstaat, der solche Symbolik entfernt.
Mississippi entfernt die Symbolik der einstigen Sklavenhalterstaaten des US-Südens aus seiner Fahne. Dies beschloss am Sonntag mit grosser Mehrheit das Parlament des Bundesstaats. Es reagierte damit auf die verschärfte Debatte um den Umgang mit dem historischen Erbe von Rassismus und Sklaverei.
In die bisherige Flagge von Mississippi ist die Konföderierten-Fahne in Form eines Quadrats in der linken oberen Ecke integriert. Seit mehr als anderthalb Jahrzehnten hat Mississippi als einziger Staat noch solche offizielle Konföderierten-Symbolik. Im Jahr 2003 hatte Georgia das Südstaaten-Kreuz aus seiner Fahne beseitigt hatte.
Aussehen der neuen Fahne noch nicht bekannt
Wie die neue Fahne von Mississippi aussehen soll, ist noch ungeklärt. Geplant ist bislang nur, dass sie den Spruch «In God, We Trust» («In Gott vertrauen wir») tragen soll. Dabei handelt es sich um einen offiziellen Spruch der Vereinigten Staaten.
Die Bürger von Mississippi sollen in einem Referendum parallel zur Präsidentschaftswahl am 3. November über den Vorschlag für die neue Fahne abstimmen. Lehnen sie ihn ab, muss der Bundesstaat vorerst ohne Fahne auskommen.
Das Repräsentantenhaus von Mississippi votierte mit 91 gegen 23 Stimmen für die Abschaffung der bisherigen Fahne. Der Senat anschliessend mit 37 gegen 14 Stimmen. Unter den Senatoren brach nach dem Votum Jubel aus, viele umarmten sich.
Senator John Horhn von der Demokratischen Partei sagte: Die blosse Änderung der Fahne reiche zwar nicht aus, um die fortbestehenden Auswirkungen der rassistisch geprägten Vergangenheit zu beheben. Doch handle es sich um einen «grossen Schritt» auf dem Weg zur Anerkennung der Würde aller Menschen.
Republikanische Gouverneur wird kein Veto einlegen
Der republikanische Gouverneur Tate Reeves hatte sich zwar gegen die Abschaffung der Fahne ausgesprochen. Er kündigte dann aber bereits am Tag vor den Parlamentsabstimmungen an, dass er nicht sein Veto einlegen werde.
In einem Referendum 2001 hatten die Bürger von Mississippi noch mit grosser Mehrheit für die Beibehaltung der Fahne gestimmt. Die Stimmung hat sich in den vergangenen Wochen aber gedreht. Im Vorfeld der Parlamentsabstimmungen gab es massiven Druck die Fahne zu ändern. Auch die mächtige Vereinigung der Baptisten in Mississippi sprach sich dafür aus.