Myanmar klagt japanischen Journalisten wegen Widerstands-Aufrufs an

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Myanmar,

Nach dem Militärputsch in Myanmar protestieren viele Menschen. Vergangene Woche wurde Toru Kubota festgenommen, nun wird der ausländische Journalist angeklagt.

Demonstration für Kubotas Freilassung in Tokio
Demonstration für Kubotas Freilassung in Tokio - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Toru Kubota wird von Myanmar wegen angeblichem Aufruf zum Widerstand angeklagt.
  • Der Japaner ist bereits der fünfte ausländische Journalist, der festgenommen wurde.
  • Die Pressefreiheit ist seit dem Militärputsch stark eingeschränkt.

Die Behörden in Myanmar haben einen japanischen Journalisten wegen Aufrufs zum Widerstand gegen das Militär angeklagt. Zudem werde Toru Kubota Verstoss gegen das Einwanderungsgesetz vorgeworfen, erklärte die herrschende Militärjunta am Donnerstag.

Der 26-Jährige war vergangene Woche bei der Berichterstattung über eine regierungskritische Demonstration in Yangon festgenommen worden. Nach der Anklageerhebung sei Kubota in das Insein-Gefängnis in Rangun verlegt worden, teilte ein Sicherheitsmitarbeiter mit. Er sei «bei guter Gesundheit», Botschaftsbeamte hätten ihn «bereits besucht».

Fünfte Festnahme eines ausländischen Journalisten

Es ist bereits die fünfte Festnahme eines ausländischen Journalisten seit dem Militärputsch in Myanmar. Vier zuvor festgenommene Reporter wurden inzwischen wieder freigelassen und abgeschoben.

Zuvor hatte Kubota Dokumentarfilme über die muslimische Rohingya-Minderheit in Myanmar sowie über «Flüchtlinge und ethnische Fragen» in dem Land gedreht. Dies ist aufgrund seines im Internet veröffentlichten Profil bekannt.

Das Militär hatte in Myanmar im Februar 2021 die gewählte Regierung gestürzt und die Macht übernommen. Darauffolgende Massenproteste wurden gewaltsam niedergeschlagen.

proteste myanmar
Viele Menschen in Myanmar protestieren gegen das Militär. - Keystone

Nach Angaben örtlicher Gruppen wurden bei Protesten und örtlichen Konflikten mit dem Militär seitdem mehr als 2000 Menschen getötet. Zusätzlich wurden mindestens 14.000 festgenommen.

Myanmars Militär hat seit seinem Staatsstreich im vergangenen Jahr die Pressefreiheit stark eingeschränkt, Reporter und Fotografen festgenommen und Sendelizenzen entzogen. Nach Angaben der Organisation Reporting ASEAN vom März befanden sich zu diesem Zeitpunkt 48 Journalisten in Myanmar in Haft.

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