Zum Abschluss des Ibiza-Untersuchungsausschusses in Österreich haben die Parteien eine unterschiedliche Bilanz gezogen. Die Republik soll «sauberer» werden.
ibiza affäre
Die Ibiza-Affäre brachte Ex-Vizekanzler Strache zu Fall. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ibiza-Untersuchungsausschuss ist zu einem Ende gekommen.
  • Die Parteien ziehen unterschiedliche Resümees, viele sind nicht zufrieden.
  • Auslöser der Affäre war das 2017 veröffentliche Ibiza-Video.
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Im Zuge des Ibiza-Untersuchungsausschusses sind einige Details ans Tageslicht gekommen. Es sei aufgedeckt worden, wie die frühere Regierung von ÖVP und FPÖ versucht habe, die Republik zugunsten ihrer Freunde umzubauen.

Aus Sicht der liberalen Neos zeigen das auch erst in letzter Minute gelieferte Dokumente über geplante Steuervergünstigungen für Superreiche. Die sozialdemokratische SPÖ wies darauf hin, dass die Arbeit des Ausschusses in beispielloser Weise durch die ÖVP behindert worden sei.

IBIZA-VIDEO
Die Angeklagten Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache (L) und Klinik-Betreiber Walter Grubmüller (R) am Dienstag, 6. Juli 2021, vor Prozessbeginn im grossen Schwurgerichtssaal im Landesgericht Wien. - keystone

Die ÖVP betonte, es habe niemals einen Zusammenhang zwischen einem Gesetz und einer Parteispende gegeben. «Der Untersuchungsausschuss war eigentlich ein Unterstellungsausschuss», so der ÖVP-Abgeordnete Andreas Hanger.

Heinz-Christian Strache bestreitet die Vorwürfe

Der Ausschuss ging dem Verdacht nach, dass die von 2017 bis 2019 regierende ÖVP-FPÖ-Koalition käuflich war. Auslöser der Untersuchung war das 2017 veröffentliche Ibiza-Video, das zum Bruch des Bündnisses geführt hatte. In dem Video wirkte der damalige Vizekanzler und FPÖ- Vorsitzende Heinz-Christian Strache anfällig für Korruption.

Er bestreitet die Vorwürfe. Das Gremium hat seit mehr als einem Jahr 120 Personen, darunter auch Millionäre und Milliardäre, befragt. Ausserdem wurden 1,2 Millionen Seiten Akten gesichtet. In den nächsten Wochen werden die Abschlussberichte der Fraktionen geschrieben.

Der Ausschuss sei in seiner Suche nach unzulässiger Nähe zwischen Unternehmen und Politik äusserst erfolgreich gewesen, meinte Tomaselli. Sie gehe davon aus, dass ein Selbstreinigungsprozess in Gang gesetzt wurde. «Am Ende des Ausschusses wird die Republik ein Stück weit sauberer sei», so die Grünen-Politikerin.

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