Die Generalstabschefs der 30 Nato-Staaten sind in Estlands Hauptstadt Tallinn zu Beratungen über die strategische Ausrichtung des Militärbündnisses zusammengekommen. Ein Schwerpunkt der zweitägigen Konferenz des Nato-Militärausschusses ist die Umsetzung der Beschlüsse des Nato-Gipfels von Madrid. Weiter soll es bei dem Treffen in dem an Russland grenzenden Estland auch um den Ausbildungseinsatz für die Streitkräfte im Irak und den Stabilisierungseinsatz im Kosovo gehen.
Waffenlieferungen
Jens Stoltenberg bei einer Pressekonferenz in Brüssel. - keystone

Estlands Staatspräsident Alar Karis ging in seiner Begrüssungsrede vor allem auf die Lage in der Ukraine ein und rief zu einer weiteren militärischen Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes auf.

«Genau jetzt ist die Zeit, um sicherzustellen, dass die Ukraine auf diesen ersten Erfolgen auf dem Schlachtfeld weiter aufbauen kann», betonte er am Freitagabend vor den versammelten Militärs. Die ukrainischen Streitkräften hatten zuletzt bei einer Gegenoffensive im Osten des Landes besetztes Gebiet zurückerobert.

«Es zu versäumen, von den ukrainischen Gewinnen zu profitieren, wäre ein grosser Fehler. Ein eingefrorener Konflikt in der Ukraine wäre ein eiternde Wunde im Herzen Europas. Es würde uns für die kommenden Jahre in einem Kreislauf der Konfrontation mit Russland halten», sagte Karis. Die wirksamste Strategie gegenüber Russland aus Sicht der europäischen Sicherheit und Stabilität bleibe die Eindämmung - wirtschaftlich, politisch und militärisch.

Dem Nato-Militärausschuss gehören die Stabschefs der 30 Nato-Staaten an. Er berät den Nordatlantikrat, das höchste politische Gremium der Nato, in militärischen Fragen. Als geladene Gäste nehmen zum ersten Mal die Verteidigungschefs von Finnland und Schweden an der Konferenz teil. Die beiden nordischen EU-Länder hatten nach Russlands Angriff auf die Ukraine die Aufnahme in die Nato beantragt.

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